Rezeption und Adaptationen
Der „Parzival“ von Wolfram von Eschenbach ist ein Werk, das eine breite Rezeptionsgeschichte erfahren hat. Schon bei seiner Veröffentlichung galt Wolfram bereits als bekannter Dichter, sodass auch sein neues Werk gut aufgenommen wurde. Eine Ausnahme stellt Gottfried von Straßburg dar, der den Stil und die Erzählweise Wolframs stark kritisierte. Es überwog aber die durchaus positive Aufnahme und andere Schriftsteller begannen im Namen von Wolfram zu dichten, um ihre Anerkennung auszudrücken.
Wie im Mittelalter oft üblich, wurde auch der Stoff adaptiert, umgeschrieben oder fortgeführt. Dies war eine gängige Praxis und auch Wolfram bezog sich schließlich auf Kyot bzw. Chrétien de Troyes. So wurden Handlungsstränge fortgeführt oder Personen der Handlung aufgegriffen (bspw. Gawan) und ihnen vollständige Werke gewidmet. Als unumstößlicher Beleg für den Erfolg dieses Werks gelten die circa 84 Handschriften und Fragmente des „Parzivals“. Darunter befinden sich sechzehn fast vollständig erhaltene Handschriften, 68 Fragmente und ein Druck aus dem Jahr 1477. Dies ist eine einzigartige Überlieferungslage für einen deutschsprachigen Text des Mittelalters. Man schätzt daher di...