Kapitelzusammenfassung
Wolfram von Eschenbach berühmtes Epos „Parzival“ ist in über achtzig Handschriften umfassend überliefert. Es ist ein sehr umfassendes Werk mit fünfundzwanzigtausend Versen, das von der Forschung zur besseren Orientierung in sechzehn verschiedene Bücher aufgeteilt wurde.
Die lange Geschichte hat zwei Haupthelden, Parzival und Gawan, deren Lebenswege sich kreuzen, und beschreibt hauptsächlich die Suche Parzivals nach dem Heiligen Gral. Die Geschichte enthält viele Nebenhandlungen und es wird eine Vielzahl an Personen vorgestellt, deren weitreichende verwandtschaftlichen Beziehungen den Leser vor eine komplexe Aufgabe stellen.
Um die umfangreiche Handlung besser überblicken zu können, haben wir für jedes der sechzehn Bücher eine Übersicht erstellt, die neben dem genauen Umfang des jeweiligen Buches alle wichtigen Personen und Schauplätze aufzählt. Eine kurze und prägnante Darstellung der Handlung ist in leicht verständlicher Sprache für jedes Buch verfasst worden. Die genaue Übersicht über die einzelnen Bücher und die handelnden Personen hilft dabei, sowohl die formale Gestaltung als auch die inhaltlichen Aspekte detailliert zu untersuchen.
In unseren gründlichen Dokumenten sind sowohl eine ausführliche Zusammenfassung als auch eine Schnellübersicht über die Kapitel zu finden. Die Zusammenfassungen ermöglichen es, die Entwicklung des Geschehens nachzuvollziehen, und tragen somit zum besseren Verständnis des Werks bei. Unsere sorgfältig erarbeiteten Zusammenfassungen bilden die ideale Grundlage für eine präzise Betrachtung des Werks.
Referenzbuch: Eschenbach, Wolfram von: Parzival. Übersetzung und Nachwort von Wolfgang Spiewok. Stuttgart: Reclam, 1981.
Kapitel (Buch) 1
Seite: Band 1, S. 6-103
Hauptpersonen: Gandin, Gahmuret, Galoes, Baruc, Pompejius, Ipomidon, Belakane, Isenhart, Gaschier, Kaylet von Hoskurast, Friedebrant, König Hernants
Schauplätze: Anjou, Ninive, Marokko, Persien, Damaskus, Aleppo, Arabien, Stadt Arabie, Bagdad, Zazamanc, Patelamunt
Gahmuret und Belakane
Nach dem Prolog und dem darin enthaltenen Elsterngleichnis, in dem Wolfram einen Menschen, der sowohl gute, als auch schlechte Seiten in sich vereint, mit dem Gefieder einer Elster vergleicht, beginnt die Handlung mit der Erzählung über Parzivals Vater Gahmuret. Dieser bricht in jungen Jahren nach dem Tod seines Vaters auf, um Heldentaten zu vollbringen. Er will nur demjenigen Herrscher dienen, der als mächtigster Herrscher der Welt gilt.
Gahmuret gelangt zu Baruc, dem zwei Drittel der Welt untertan sind und kämpft für ihn gegen die beiden Brüder Pompejius und Ipomidon von Babylon. Nach einiger Zeit bricht er von Bagdad in das Königreich Zazamanc auf und kämpft dort für die Mohrenkönigin Belakane, die in der Stadt Patelamunt von den Verwandten des getöteten Isenhart belagert wuird. Nachdem die Gegner mithilfe von Gahmuret besiegt werden können, heiratet er Belakane.
Als Belakane im dritten Monat schwanger ist, verlässt Gahmuret sie heimlich, um weitere Kämpfe und Abenteuer zu bestehen. Ihr gemeinsamer Sohn Feirefiz ist von Geburt an wie eine Elster schwarz und weiß gefleckt. Sein Vater weiß nichts von seiner Existenz.
Kapitel (Buch) 2
Seite: Band 1, S. 104-199
Hauptpersonen: Kaylet, Gahmuret, König Hardiz, Gaschier, Killirjakac, König Utepandragun, Ritter aus Valois, König von Ascalun, König von Aragonien, Cidegast von Logroys, Brandelidelin (König von Punturtoys), Lähelin, Morholt von Irland, Deutsche, Herzog von Brabant, Schyolarz von Poitou, Gurnemanz von Graharz, Fürst Lämbekin (Herzog von Brabant), König Lot, Schafillor (König von Aragonien), Herzeloyde, Königin Ampflise, Lanzidant aus Gruonland, Liedarz, Liachturtelart, Königin Fole, Galoes, Pomidon und Pompejus, Tampanis, Parzival
Schauplätze: Toledo, Kanvoleis (Valois),
Gahmuret und Herzeloyde
Gahmuret reist zu seinem Vetter Kaylet nach Toledo, den er aber dort nicht vorfindet, da dieser sich auf einem großen Turnier im Land Valois vor der Stadt Kanvoleis aufhält, das die Königin der Stadt, Herzeloyde, ausrichten lässt. Der Gewinner soll ihre Hand und die beiden Reiche, über die sie herrscht, erhalten.
Gahmuret folgt ihm nach und nimmt am Turnier teil, um seine Tapferkeit zu beweisen. Schließlich geht er siegreich aus allen Kämpfen hervor, doch zuerst lehnt er den Preis des Turnieres ab, da er bereits mit Belakane verheiratet ist. Daraufhin wird diese Ehe annulliert, da seine erste Frau nicht getauft ist. So kann er schließlich doch Herzeloyde, die Königin von Kanvoleis, ehelichen.
Als neuer König gibt Gahmuret allen Gefangenen ihre Freiheit wieder und zeigt sich von Beginn an als gütiger und wohlwollender Herrscher. Doch als er erfährt, dass sein ehemaliger Herr Baruc von den beiden Königen von Babylon Ipomidon und Pompejus angegriffen wird, verlässt er sein neues Königreich und zieht sofort zu ihm, um ihm in den Kämpfen beizustehen. Damit besiegelt er sein Ende.
Nach einiger Zeit überbringt sein Knappe Tampanis Herzeloyde die traurige Nachricht, dass Gahmuret von Ipomidon getötet wurde. Tragisch daran ist, dass ihm dies nur hinterhältig gelungen ist, indem der eigentlich undurchdringliche Diamanthelm mit einem Zauber und Bocksblut weich gemacht wird. In allen Ehren wird der tapfere Krieger von Baruc in Bagdad bestattet.
Als Herzeloyde dies erfährt, ist sie schwanger und bringt bald darauf Parzival auf die Welt, der ihr bei der Geburt fast das Leben kostet. Um ihn vor den Gefahren eines Lebens als Ritter zu schützen, fasst sie einen Plan.
Kapitel (Buch) 3
Seite: Band 1, S. 200-305
Hauptpersonen: Herzeloyde, Parzival, Jeschute, Orilus, Sigune, Schionatulander, habgieriger Fischer, Ither von Gaheviez, Artus, Ginover, Iwanet, Keye, Cunneware, Antanor, Gurnemanz von Graharz, Liaze
Schauplätze: Einöde Soltane, Gegend auf dem Weg zum Königshof Artus, Bauernhof, Nantes, Graharz
Parzival wird zum Ritter
Herzeloyde beschließt, ihren Sohn in der Einöde Soltane fernab vom Hofleben zu erziehen. Sie verbietet all ihren Bediensteten, mit ihrem Sohn über die Ritter und das höfische Leben zu sprechen. So vergehen einige unbekümmerte Jahre, in denen Parzival nichts von seiner eigentlichen Herkunft ahnt.
Eines Tages aber trifft der jugendliche Parzival beim Jagen im Wald auf vier Ritter, die zwei andere Ritter verfolgen, die eine Jungfrau entführt haben. Parzival hält sie aufgrund ihrer Rüstung und der imposanten Erscheinung zuerst für Götter, woraufhin sie ihn wohlwollend über seinen Irrtum aufklären und vom Leben und den Pflichten eines Ritters erzählen. Daraufhin kehrt Parzival zu seiner Mutter zurück und teilt ihr zu ihrem tiefen Bedauern seinen Wunsch mit, selbst ein Ritter werden zu wollen.
Da sie ihn nicht von seinem Plan abbringen kann, will sie mit einer List vermeiden, dass er Gefallen an diesem Leben findet. Um ihn dem Gespött der anderen Menschen auszusetzen und damit ein Leben als Ritter zu verhindern, kleidet ihn seine Mutter wie einen Narren ein und gibt ihm als Reittier nur einen alten klapprigen Gaul. Sie entlässt ihn mit einigen wenigen Ratschlägen in die Welt und stirbt kurz nach seiner Abreise an gebrochenem Herzen.
Nun beginnt eine aufregende Zeit voller Abenteuer und Begegnungen für den jungen Mann. Zuerst trifft Parzival auf seiner Reise auf Jeschute, die Ehefrau von Orilus, die in einem Zelt schläft. Aufgrund des missverstandenen Ratschlags seiner Mutter, sich die Gunst schöner Frauen zu sichern und seiner Naivität, zwingt er die Frau dazu, ihn zu küssen und stiehlt ihre Brosche sowie ihren Ring. Daraufhin wird sie von ihrem Mann hart bestraft, weil dieser glaubt, sie habe sich freiwillig mit Parzival eingelassen.
Nach dieser Begegnung begegnet er seiner Cousine Sigune, die ihren toten Geliebten Schionatulander beweint. Parzival will ihn rächen, doch Sigune weist dem ungestümen und unerfahreren jungen Mann bewusst einen anderen Weg, um ihn nicht in Gefahr zu bringen.
So gelangt er zu dem Haus eines habgierigen Fischers, der ihm gegen die Brosche von Jeschute am nächsten Tag den Weg nach Nantes zum berühmten Königshof von Artus zeigt, an dem sich Parzival einen Namen machen will.
Auf seinem Weg dorthin trifft er auf Ither, den Roten Ritter. Dieser hat kurz zuvor an der Tafelrunde seine Erbschaftsansprüche geäußert und einen kostbaren Trinkbecher mitgenommen. Er lässt der Tafelrunde durch Parzival ausrichten, dass er jeden zu einem Zweikampf herausfordert. Als der junge Mann erfährt, dass er die Rüstung Ithers behalten darf, wenn er ihn im fairen Zweikampf besiegt, zögert er nicht lange und fordert ihn heraus. Zum Leidwesen vieler tötet er den Roten Ritter, der mit vielen Ehren bestattet wird.
Parzival hat nun aufgrund seiner Ausrüstung und dem stattlichen Pferd von Ither das äußerliche Erscheinungsbild eines Ritters, aber keinerlei Verständnis vom Verhalten als ein solcher. Sein weiterer Weg führt ihn nun glücklicherweise an den Hof von Gurnemanz, der dies schnell erkennt und ihn daraufhin geduldig in die höfischen Regeln und die Anforderungen an ein würdiges Leben als Ritter einführt. Der junge Mann begreift schnell die Lächerlichkeit seines bisherigen Verhaltens, lernt zügig und zeichnet sich in den Übungskämpfen durch erstaunliche Stärke und Geschicklichkeit aus.
Kapitel (Buch) 4
Seite: Band 1, S. 306-381
Hauptpersonen: Parzival, Condwiramurs, Kyot von Katalonien, Manphilyot, Clamide, Schenteflurs, Seneschall Kingrun, Galogandres, Graf von Narant, Galogandres, Keye, Ginover, Artus, Gawan, Cunneware
Schauplätze: Brobarz, Pelrapeire, Briziljan, Löver, Dianasdrun
Parzival und Condwiramurs
Schon bald zieht es Parzival weiter und er gelangt von Graharz, dem Hof von Gurnemanz, ins Königreich Brobarz und die Stadt Pelrapeire, die gerade von König Clamide belagert wird. Der Grund dafür ist, dass Condwiramurs, die Königin von Brobarz, seinen Heiratsantrag abgelehnt hat.
Die Bewohner der Stadt leiden unter Hunger und viele der Ritter sind bereits im Zweikampf von Kingrun, einem siegreichen Kämpfer der Belagerer, getötet worden. Parzival wird in die...