Liebe und Selbstwert
Am Anfang von Maiks Geschichte steht seine erste Liebe, und diese erste Liebe gibt den Anstoß zur Handlung und ist die Erklärung für alles, was nachfolgend geschieht.
Warum steigt Maik in einen gestohlenen Wagen und fährt ihn am Ende auch noch selbst? Warum macht er sich strafbar und bringt sich in Lebensgefahr? Das fragt ihn die Polizei, das fragt ihn der Richter und das fragt Maik sich selbst auch.
Weil er „eine Riesenangst hatte, der größte Langweiler unter der Sonne zu sein und (...) einmal im Leben wenigstens kein Feigling sein wollte“ (S. 233 f.), ist seine Antwort. Doch diese Antwort gibt er nur sich selbst, weil er annimmt, dass niemand sonst ihn verstehen würde.
Warum hat Maik das Gefühl, ein „Langweiler“ zu sein? Er weiß, dass er ein hervorragender Hochspringer ist, zeichnen kann und gut in Mathe ist. Doch dass ihm das bekannt oder bewusst ist, hilft nicht, wenn die Menschen um ihn herum, seine Klassenkameraden, seinen Wert nicht sehen wollen. Sie interessieren sich einfach nicht für ihn. Und dass die schöne Tatjana ihn so gut wie überhaupt nicht zur Kenntnis nimmt, das Mädchen, nach dessen Gegenliebe oder zumindest Anerkennung er sich sehnt, ist besonders schmerzhaft. Es lässt ihn an sich selbst zweifeln. Wenn die anderen ihn so gar nicht beachten, muss er folglich ein „Langweiler“ sein.
In einem leisen Versuch, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, zeichnet er wochenlang Beyoncé vom Titelblatt eines Magazins ab. „Wahrscheinlich wollte ich, dass man sieht, dass ich mir Mühe gemacht hab. Weil, wenn man das m...