Andrej
Andrej Tschichatschow ist ein vierzehnjähriger Russlanddeutscher, der neu auf das Berliner Hagecius-Gymnasium kommt. Er ist mittelgroß, hat einen kantigen Kopf mit hohen Wangenknochen und schmale, asiatische Augen. Monatelang trägt er das gleiche alte, weiße Hemd mit fehlendem Knopf und eine billige Jeans, bis er zu Beginn der Sommerferien von Maik Kleidung geschenkt bekommt. Als Schultasche benutzt er eine Plastiktüte.
Er wohnt mit seinem älteren Bruder, durch den er bereits Erfahrung mit Ladendiebstahl, Betrug und Hehlerei gemacht hat, in einem Hochhaus. Tschick ist zwar erst seit vier Jahren in Deutschland, spricht aber hervorragend Deutsch und hat sich von der Förderschule über Haupt- und Realschule zum Gymnasium hochgearbeitet. Im Unterricht ist er allerdings sehr wortkarg und hält sich zurück.
Es kommt regelmäßig vor, dass Tschick betrunken in die Schule kommt. Das hat Auswirkungen auf seine Noten, die zwischen Zwei und Sechs schwanken, je nachdem, ob er getrunken hat oder nicht. Seine kurze...