Tragik und Komik
Dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen wird, zeigt bereits der englische Originaltitel „An Excellent Conceited Tragedie of Romeo and Juliet“. In den ersten beiden Akten geht die Handlung noch völlig ohne tragische Elemente vonstatten. Erst dann, als Romeo Tybalt erschlägt, erfolgt ein radikaler Umschwung. Dennoch wissen die Zuschauer bereits zu Beginn des Stückes, dass es kein gutes Ende nehmen wird: „Aus beider Feinde unheilvollem Schoß entspringt ein Liebespaar, unsternbedroht, und es begräbt – ein jämmerliches Los – der Väter lang gehegten Streit ihr Tod“ (Prolog, 7).
Romeo und Julia ist unter allen Tragödien aus Shakespeares Feder diejenige mit den meisten komödiantischen Elementen. Dafür sind unter anderem die Lustspielelemente verantwortlich, die im elisabethanischen Theater besonders beliebt waren. Der prunkvolle Maskenball der Capulets, auf dem sich auch Romeo und Julia kennenlernen, bildet ein Beispiel hierfür (1. Akt, 5. Szene).
Mercutio, die Amme und Bruder Lorenzo sind ebenfalls Figuren, die mit ihrem Charme eine eigenartige kom...