Tod/ Selbstmord

Am Ende des Stückes kehrt Dunkelheit in die Szenerie ein. Der Schauplatz ist die Familiengruft der Capulets, in der die vermeintlich tote Julia, die jedoch in Wirklichkeit nur ein Schlafmittel eingenommen hat, aufgebahrt liegt. Romeo, der zu schnell aus Mantua nach Verona geeilt ist, nachdem er vom „Tod“ seiner Geliebten gehört hatte, hat den Boten im Auftrag Lorenzos verpasst, der ihm mitteilen sollte, dass der Tod seiner Geliebten von Julia selbst und Lorenzo mittels eines Schlaftranks inszeniert wurde. Nun findet er seine Frau vermeintlich gestorben in der Gruft der Capulets vor und gibt sich seiner Verzweiflung hin.

Ironischerweise fällt ihm durchaus auf, dass Julia noch sehr lebendig aussieht: „Noch bist du nicht besiegt: Der Schönheit Fahne weht purpurn noch auf Lipp' und Wange dir“ (5. Akt, 3. Szene, 126). Der Zuschauer kennt allerdings den Grund dafür und weiß, dass sich ihre Totenstarre in wenigen Augenblicken in Luft auflösen wird. Romeo ist hingegen völlig ahnungslos und sieht keinen anderen Ausweg als den Selbstmord. Shakespeare treibt sein Spiel jedoch auf die Spitze und zögert Romeos Tod durch einen langen Monolog heraus. Sein Tod und das Erwachen Julias aus ihrem Schla...

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