Sprache und Stilmittel
Die Liebeslyrik Petrarcas
Shakespeares Werk ist unter dem Einfluss des großen, italienischen Dichters Francesco Petrarca (1304-1374) entstanden. Petrarca hatte einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Renaissance in Europa ausgeübt, die auch noch im elisabethanischen England zurzeit Shakespeares eine Rolle spielt. Petrarcas Liebeslyrik gilt immer noch als das Maß aller Dinge, sodass die bekannteste und weit verbreitetste Gedichtform das petrarkistische Sonett ist.
Der Einfluss Petrarcas auf „Romeo & Julia“ zeigt sich im Frauenbild der Renaissance, bei dem die Frau als engelsgleich beschrieben wird. Shakespeare übernimmt diese Sicht und legt Romeo Worte in den Mund, die an die Engelsfrauen der Renaissance erinnern: „O sprich noch einmal, holder Engel“. Denn über meinem Haupt erscheinest du des Nachts so glorreich wie ein Flügelbote des Himmels […]“ (2.Akt, 2.Szene, S.42). Bis ins Religiöse hin verklärend, beschreibt Romeo Julia schon bei ihrer ersten Begegnung: „Entweihet eine Hand verwegen dich, O Heil’genbild, so will ich’s lieblich büß...