Die Queen-Mab-Rede Analyse
Im 1.Akt in der 4.Szene hält Mercutio die sogenannte Queen-Mab-Rede, die in der einfachsten Interpretation schlicht Mercutios Vermögen verdeutlicht, mit Worten spielen und effektvoll auftreten zu können, was ganz seinem Wesen entspricht. Ein anderer Ansatz, diesen Monolog zu verstehen, besteht darin, in Mercutios Worten Hinweise auf seine vermeintliche Homosexualität zu finden. Allerdings bietet sich eine andere Deutung der Rede an, die wesentlich plausibler ist und für das Verständnis des gesamten Textes weitaus zuträglicher ist.
Laut Mercutio stammt die „Frau Mab“ (1.Akt, 4.Szene, S.28) aus der „Feenwelt“ (ebd.). Sie ist sehr klein, „nicht größer als ein Edelstein“ (ebd., S.29) und fährt mit einem seltsamen Gefährt: „[…] und fährt mit einem Spann von Sonnenstäubchen […]. Die Speichen sind gemacht aus Spinnenbeinen, des Wagen Deck’ aus eines Heupferds Flügeln, aus feinem Spinngewebe das Geschirr, die Zügel aus des Mondes feuchtem Strahl; aus Heimchenknochen ist der Peitsche Griff, die Schnur aus Fasern; eine kleine Mücke im gra...