Der Tod als Leitmotiv

Der Tod fungiert in „Macbeth“ als eine Art Leitmotiv und begegnet dem Publikum in vielen Formen: Als Hinrichtung, Meuchelmord, Auftragsmord, regelrechtes Gemetzel, als Ergebnis eines tödlichen Zweikampfs und am Ende des Dramas sogar als Folge eines Wehschreis. Dementsprechend unterschiedlich wird auch von Fall zu Fall mit ihm umgegangen.

Tod der Verräter

Gleich zu Beginn des Dramas ist als Resultat der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Norwegen und Schottland von mehreren Todesfällen die Rede. In der ersten Szene wird davon berichtet, wie Macbeth einen schottischen Abtrünnigen im Kampf aufgeschlitzt und dessen Kopf anschließend auf den schottischen Zinnen aufgespießt wird (vgl. S.9). So barbarisch das auch klingen mag, von der schottischen Seite erhält der Anführer des königlichen Heeres, Macbeth, dafür Beifall und Bewunderung. In diesem Falle wird der Tod des Verräters als Triumph, als Zeichen des Sieges begriffen. Die Zurschaustellung seines abgeschlagenen Kopfes verdammt ihn über den Tod hinaus.

Etwas anders verhält es sich mit der formellen Hinrichtung des verräterischen Thans von Cawdor. Sein Tod ist eine Bestrafung, die sich im damaligen rechtlichen Rahmen nach der Schlacht ereignet. Das heißt, dass der Lehnsmann die Gelegenheit erhält, vor seinem Tod Reue zu zeigen und um Verzeihung zu bitten (vgl. S.18). Hingerichtet wird er trotzdem, selbst dann, wenn der K...

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