Aufbau und Inhalt
Das Drama Macbeth ist in fünf Akte unterschiedlicher Länge unterteilt. In seinem Aufbau aus Exposition, Peripetie, retardierendem Moment und Katastrophe ist es protoptypenhaft für das klassische Drama.
Das Drama folgt einem strikten chronologischen Ablauf und folgt in geordneter Reihenfolge dem Werdegang Macbeths: Von seinem Aufstieg zum König bis hin zu seinem tödlichen Niedergang im letzten Akt. Dramatische Mittel, wie Vor- oder Rückblenden, werden nicht verwendet.
Das Drama ist beinahe nur aus Dialogen und Monologen aufgebaut. Die Regieanweisungen geben Informationen über die auftretenden Personen, den Ort der Handlung und manchmal über die Handlung selbst, z.B. „Sie fechten“ (S.107).
1. Akt (S.7-30) - Exposition
Der aus sieben Einzelszenen bestehende erste Akt bildet die Exposition des Dramas. Alle Hauptcharaktere treten in ihm auf und der sich anbahnende Konflikt wird vorgezeichnet. Gleich in der Eröffnungsszene deutet das Auftreten dreier böswilliger Hexen an, dass das Drama Macbeth in einer durch sie herbeigeführten Katastrophe enden kann. Dieser Eindruck wird durch ihre Prophezeiung bestätigt: Die Hexen verheißen sowohl Macbeth als auch Banquos Nachfahren die künftige Königswürde. Damit wird bereits im ersten Akt ein beträchtliches Konfliktpotenzial gesät, und zwar sowohl zwischen Banquo und Macbeth als auch zwischen Macbeth und König Duncan.
Schon in der Exposition ist eine Steigerung der Handlung spürbar. Nachdem die Konfliktlinien in den ersten vier Szenen vorgezeichnet worden sind, werden sie mit dem Auftreten von Lady Macbeth regelrecht zugespitzt. Ihre intensiven Bemühungen, Macbeth auf den Königsthron zu bringen, und Duncans beinahe zeitgleiches Eintreffen in Inverness legen den Verdacht nahe, dass es zum Königsmord kommen könnte. Am Ende des Aktes konkretisiert sich der Verdacht: Lady Macbeth kann Macbeth mit einem bereits ausgefeilten Mordplan das Versprechen abringen, Duncan zu töten.
2. Akt (S.31-47) - Handlungssteigerung
Der zweite, aus vier Szenen bestehende Akt knüpft unmittelbar an die unheimliche Atmosphäre des ersten an. Banquos Aufkommen einer unguten Ahnung, Macbeths Anfall von leichtem Wahnsinn und Lady Macbeths fiebrige Vorfreude laufen all...