Sozialistischer Realismus
Kunst und Alltag
Der sozialistische Realismus ist eine Stilrichtung der Kunst, die in der Sowjetunion entsteht. Nach der Gründung der DDR (1949) und in der Aufbauphase der DDR wird der sozialistische Realismus dort propagiert. Es handelt sich um eine Kunstrichtung, die sich im Gefolge des Kampfes der revolutionären Arbeiterklasse herausgebildet hat und auf den weltanschaulichen Positionen der Arbeiterklasse basiert.
Die Kunst soll aus dem positiv-sozialistischen Blickwinkel den Alltag der Arbeiterschaft optimistisch darstellen. Sie verfolgt Erziehungsziele und ist als Teil des Kampfes der revolutionären Arbeiterklasse zu begreifen: Sie soll die Menschen motivieren und Begeisterung für die sozialistische Gesellschaftsordnung entfachen.
In der Literatur wird eine verklärte und utopische Wirklichkeit dargestellt, in welcher der positive und optimistische proletarische Held im Mittelpunkt der Bildungs- und Entwicklungsromane steht, und zwar als Vorbild für die sozialistische Idealgesellschaft.
In der DDR ist seit der ersten Bitterfelder Konferenz 1959 der Kunststil des „sozialistischen Realismus“ immer noch an der Tagesordnung. Damals ist es das Ziel der Berufsautoren, die Distanz zwischen der Welt der Kunst und der Welt der Arbeiter zu überwinden. Die Arbeiter sollten dazu motiviert werden, sich auch den Künsten zu widmen, und die Künstler sollten sich praktisch mit dem Alltag der Arbeiter beschäftigen. Schon ab 1965 werden diese Bestrebungen aufgegeben.
Liberalisierung
Ab Ende der 1960er Jahre wurde in der DDR eine staatliche Genehmigung benötigt, um Werke veröffentlichen zu dürfen. Deswegen und aufgrund der scharfen Zensur am Ende der 1960er Jahre hat Plenzdorf seinen Roman immer noch unter der Annahme geschrieben, dass sein Text...