Edgar Wibeau

Der brave Junge

Edgar Wibeau ist der Protagonist und Erzähler der Geschichte „Die neuen Leiden des jungen W.“ Er ist siebzehn Jahre alt, ist aber der Ansicht, dass er „geistig weit“ über sein Alter hinaus ist (S. 58). Er lässt sich seine Haare lang wachsen (S. 63), ein Zeichen für seine Rebellion gegen das Spießbürgertum. Das wichtigste Kleidungsstück für Edgar ist die Jeans (S. 26).

Edgar lebt in Mittenberg in der DDR und macht dort eine Handwerkslehre in einer Berufsschule für Hydraulik, die seine Mutter leitet (S. 9). Edgars bester Kumpel ist Willi, der mit ihm die gleiche Ausbildung absolviert. Edgar wurde von seiner Mutter allein großgezogen (S. 102), denn der Vater hat die Familie vor zwölf Jahren verlassen und wohnt in Ostberlin.

Edgar ist ein Spitzenschüler (S. 9) und eigentlich ein sehr braver Jugendlicher. Er vermeidet Ärger und nimmt aus Rücksicht auf seine Mutter (S. 22) nicht an den sogenannten rebellischen „Aktionen“ seiner Kumpels teil (S.21 f.). Allerdings wird Edgar mit der Zeit klar, dass ihm durch seine Rücksichtnahme eine Menge Spaß entgeht (S. 22). Er hat das Gefühl, er stelle für seine Mutter nur den lebenden Beweis dar, „daß man einen Jungen auch sehr gut ohne Vater erziehen kann“ (S. 23).

Dabei sehnt sich Edgar nach seinem Vater. Wenn seine Mutter Edgar Postkarten seines Vaters vorenthält, macht das Edgar sehr wütend (S. 20 f.). Als er in Berlin ist, besucht er ihn, allerdings inkognito – er gibt sich ihm gegenüber als Handwerker aus und verrät ihm nicht, wer er wirklich ist (S. 103). Er träumt davon, wie es wäre, hier gemeinsam mit dem Vater zu leben (S. 107). Doch seine Identität preiszugeben und sich verletzbar zu machen, schafft er nicht.

Trotz und Stolz

Edgars Name Wibeau ist ein „alter Hugenottenname“ (S. 14) und Edgar ist davon überzeugt, dass Hugenottenblut durch seine Adern fließt. Damit erklärt er sich die Tatsache, dass er manchmal sehr wütend wird (S. 14). Edgar regiert dann trotzig, wenn Vorgesetzte ihn abwertend behandeln, also z. B. seinen Namen nicht richtig aussprechen, oder mit ihm auf eine Weise reden, als sei er völlig ahnungslos.

Edgar findet es nicht in Ordnung, wenn Menschen sich öffentlich für Fehler entschuldigen und Selbstkritik üben müssen. Er findet: „man muß dem Menschen seinen Stolz lass...

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