Erzähltechnik
Erzählperspektive
Die Geschichte wird aus der Perspektive des verstorbenen Edgar Wibeau erzählt. Er ist der Ich-Erzähler seiner eigenen Geschichte. Der Erzähler der Geschichte ist also gleichzeitig der Protagonist. Edgar ist hauptsächlich Kommentator, aber er tritt ebenfalls als Beobachter dann auf, wenn er die Gespräche der anderen Figuren mithört. Er kommentiert sie zwar auch, aber nur für den Leser „hörbar“, die anderen Figuren wissen nichts von seiner „Anwesenheit“. Nachdem beispielsweise die Mutter dem Vater erklärt hat, wie es dazu gekommen ist, dass Edgar seinen Ausbilder angriff, sagt Edgar: „Stimmt alles. Bis auf zwei Kleinigkeiten. Erstens hab ich die Platte nicht geworfen (…)“ (S. 13).
Erzählfolge
Da zu Beginn des Romans bereits das Ende vorweggenommen wird, wird eine reine Chronologie von Anfang an ausgeschlossen. Edgars Geschichte von seiner Flucht aus Mittenberg bis zu seinem Tod wird zwar in der richtigen Reihenfolge, wie sie sich zugetragen hat, erzählt. Doch die Erzählung springt ständig zwischen der Gegenwart, in welcher Edgar reflektiert und sein Vater mit den Leuten spricht, und der Vergangenheit, wenn Edgar nacherzählt, was passiert ist, hin und her.
In der Erzählung sind anachronische Elemente zu finden. Edgar schweift mehrmals ab und erzählt Geschichten aus seinem Leben, die noch vor dem Beginn der eigentlichen Geschichte passiert sind, also noch bevor er seine Ausbildung abgebrochen hat. Am Anfang erzählt seine Mutter z. B., dass Edgar früher nie etwas mit Mädchen hatte. Das stellt Edgar richtig: Seit er vierzehn Jahre alt war, war er sexuell aktiv (S. 76). Er erzählt dann von dieser Zeit, obwohl es eigentlich gerade darum geht, wie Edgar vor ein paar Monaten seinem Ausbilder mit einer Steinplatte den Zeh gebrochen hat. Ein anderes Mal streut Edgar eine Ge...