Aufbau
Rahmen
Ganz am Anfang des Romans „Die neuen Leiden des jungen W.“ sind mehrere Sterbeannoncen und je ein Artikel aus der „Berliner Zeitung“ und der „Volkswacht“ (S. 7 f.) veröffentlicht worden. Diese haben den Unfalltod des jungen Edgar Wibeau zum Inhalt. Auch ein Berufsschulleiter hat eine Annonce unterschrieben, unter anderem mit dem Kürzel FDJ. Der Schluss der Geschichte um Edgar Wibeau wird also vorweggenommen: Der Protagonist wird sterben. Dadurch ergibt sich der Rahmen um die Geschichte. Das abgeschlossene Ende steht bereits am Anfang fest. Außerdem ist von Anfang an klar, dass die Handlung sich in der DDR ereignet.
Einleitung
Eine eindeutig abgrenzbare Einleitung hat der Roman nicht. Man findet in diesem Werk keinerlei Einteilung in Kapitel. Dennoch findet man bis zu der Stelle, an der die Figur Willi zum ersten Mal zu Wort kommt (vgl. S. 17), mehrere Abschnitte, welche insgesamt die Ausgangssituation der Geschichte erläutern und die Grundstruktur verdeutlichen.
Auf den ersten Seiten unterhalten sich Edgars Eltern darüber, warum Edgar seine Heimatstadt verlassen hat. Es wird deutlich, dass die Eltern geschieden sind und der bis dato abwesende Vater nun versucht, herauszufinden, was geschehen ist. Mithilfe der Erklärungen der Mutter wird das Umfeld, aus dem Edgar kommt, vorgestellt und die Grundproblematik um Edgar eröffnet: „Der Sohn der Leiterin, bis dato bester Lehrling, Durchschnitt eins Komma eins, entpuppt sich als Rowdy! Schmeißt die Lehre! Rennt von zu Hause weg!“ (S. 9). Die Mutter erwähnt außerdem bereits hier, dass irgendetwas mit einem Mädchen geschehen sei, das dann geheiratet hätte (vgl. S. 10).
Edgar meldet sich mehrmals zu Wort, um die Aussagen seiner Mutter für den Leser zu kommentieren – ...