Theodor Storm

Hans Theodor Woldsen Storm wurde am 14. September 1817 in Husum an der Nordseeküste als ältester Sohn des Justizrats Johann Casimir Storm und der Senatorentochter Lucie Woldsen geboren. Er besuchte die Grundschule und die Gelehrtenschule in Husum. Im Jahr 1835, im Alter von 18 Jahren, fuhr er nach Lübeck, um dort seine Schulausbildung am Gymnasium–Katharineum, einem der renommiertesten Gymnasien in Deutschland, abzuschließen. Nach drei Semestern in Lübeck entschied er sich für das Jurastudium an der Landesuniversität in Kiel. Nach einem einjährigen Aufenthalt an der Universität verließ er Kiel, weil er sein Studium in Berlin fortsetzen wollte. Im Herbst 1839 entschied sich Theodor Storm, doch wieder nach Kiel zurückzukehren. Nach dem Abschluss seiner juristischen Studien kam er im Jahr 1843 nach Husum zurück, um dort als Rechtsanwalt, zuerst bei seinem Vater, dann später selbstständig zu arbeiten.

Schon im Jugendalter begann Theodor Storm, Gedichte zu schreiben, beispielsweise das Gedicht "Hans Bär" (1837). Als Student sammelte er mit seinen Freunden Theodor und Tycho Mommsen schleswig-holsteinische Sagen, Märchen und Lieder. Im Jahr 1843 veröffentlichten sie gemeinsam das »Liederbuch dreier Freunde« mit rund 120 eigenen Gedichten. Im selben Jahr eröffnete Theodor Storm in Husum eine Anwaltskanzlei.

Am 15. September 1846 vermählte er sich mit seiner achtzehnjährigen Cousine Constanze Esmarch. Aus dieser Ehe gingen 7 Kinder hervor. 1849 schrieb Theodor Storm die Novelle »Immensee«. Mit keinem anderen Werk hatte er zu seinen Lebzeiten so viel Erfolg. Die Novelle gilt als Storms Durchbruch.

Im Jahr 1849 unterschrieb Storm eine Petition, der zufolge der dänische König nicht mehr der Herzog des Herzogtums Schleswig sein sollte. Da Storm die Erhebung der Herzogtümer Schleswig und Holstein gegen den dänischen König Friedrich VII. unterstützt hatte, entzog ihm der dänische Schleswigminister 1852 die Advokatur. Theodor Storm wechselte daraufhin in den preußischen Justizdienst, arbeitete in Potsdam als Assessor und in Heiligenstadt (Thüringen) als Richter, bevor er 1864 nach der Niederlage Dänemarks in dem deutsch-dänischen Krieg als Landvogt in seine Geburtsstadt zurückkehren konnte.

Im Jahr darauf, und zwar am 20. Mai 1865, starb Constanze bei der Geburt ihres siebten Kindes. Seiner Trauer verlieh Storm in dem strophischen Gedichtzyklus Tiefe Schatten Ausdruck; neben den häufig in der Schule gelesenen Gedichten "Die Stadt" und "Ans Haff nun fliegt die Möwe" zählt dieser Zyklus heute zu den bekanntesten Gedichten Storms.

Der Witwer heiratete am 13. Juni 1866 die elf Jahre jüngere Dorothea Jensen, in die er sich bereits kurz nach seiner ersten Eheschließung verliebt hatte. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor. Im Mai 1880 ließ sich Theodor Storm pensionieren. Den Lebensabend verbrachte er in Hademarschen, einem Dorf zwischen Husum und Hamburg. Dort starb er am 4. Juli 1888 an Magenkrebs. Kurz zuvor, am 9. Februar 1888, hatte er noch die Novelle Der Schimmelreiter vollendet. 

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