Zeitgeschichtlicher Hintergrund: Berlin und Preußen

Die Gründerjahre

Theodor Fontane hat seinen Roman „Irrungen, Wirrungen“ im Jahr 1888 veröffentlicht, die Geschichte findet aber ca. ein Jahrzehnt früher, nämlich Mitte der 1870 Jahre statt. In diesem Zeitraum war Deutschland eine konstitutionelle Monarchie, in der Patriotismus einen hohen Stellenwert einnahm.

Im Jahre 1871 wurde das Deutsche Kaiserreich gegründet. Vorher gab es den Norddeutschen Bund, zu dem nun die süddeutschen Länder dazu traten. Preußen hatte zuvor im Krieg gegen Dänemark 1864 Nordschleswig und das Gebiet, welches heute Schleswig-Holstein ist, erobert. Dazu kam das Gebiet Elsass-Lothringen, welches nach dem Krieg gegen Frankreich, der 1870/71 von Preußen gemeinsam mit Süddeutschland geführt wurde, zu einem Teil des Deutschen Kaiserreiches wurde. Das Kaiserreich war föderativ gegliedert und geordnet. An der Spitze der Macht stand der Kaiser. Diese Zeit wird auch als „Gründerjahre“ bezeichnet.

Gesellschaftliche Schichten

Im Deutschen Kaiserreich hatte den Adel die größte politische Macht inne. Nur Adelige durften in dem starken, hoch angesehenen Militär den Rang eines Offiziers bekleiden, so wie in „Irrungen, Wirrungen“ Botho von Rienäcker. Das Bürgertum nahm in dieser Zeit aber eine immer wichtigere Position in der Gesellschaft ein: Der höhere Wohlstand und die Bildung in der Mitte der Gesellschaft führten dazu, dass die absolute Vormachtstellung der Aristokraten nicht mehr gerechtfertigt wirkte.

Diese neuen sozialen Zustände spiegelten sich auch in der Literatur wider. Die Autoren des Realismus widmeten sich solchen Themen, die sich auf ...

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