Frau Nimptsch
Das freundliche „Mutterchen“
Frau Nimptsch ist die Pflegemutter (S. 6) der Protagonistin Lene in „Irrungen, Wirrungen“. Sie wird von ihrer Pflegetochter „Mutter“ genannt (S. 14). Auch deren Geliebter, Botho, nennt sie „Mutterchen“ (S. 61), was ihre Mütterlichkeit unterstreicht. Die älteste Figur des Romans hat einen ruhigen und gutmütigen Charakter. Sie nimmt immer noch passiv an geselligen Abenden teil und ist freundlich zu Gästen (S. 30). Doch im Grunde ist sie zufrieden, wenn sie Ruhe hat: „Ich bin am liebsten allein“ (S. 111).
Fast immer sitzt die zuletzt Siebzigjährige (S. 132) am Herd in der Vorderstube des Gartenhäuschens (S. 21), in dem sie gemeinsam mit Lene zur Miete wohnt (S. 6). Dort hockt sie und starrt in die Glut, „versunken in ihre Betrachtungen und Träumereien“ (ebd.). Sie hängt sehr an ihrem Herd. Als Lene mit ihr umziehen will, fängt sie, „die sonst nie widersprach“, an, mit dem Kopf zu schütteln und zu jammern und „in einem fort auf den Herd“ zu weisen (S. 119). Lene sorgt dafür, dass ihre...