Anhand typischer Bauformen lässt sich erkennen, ob ein Drama offen oder geschlossen ist. Hierfür muss man nur Handlung, Personen, Zeit, Raum, Sprache und die Komposition beziehungsweise den Aufbau eines Dramas analysieren. Es folgt eine kleine Übersicht, um die Merkmale des offenen beziehungsweise geschlossenen Dramas besser veranschaulichen zu können:
Merkmale | Geschlossenes Drama | Offenes Drama |
Ort | - Einheit des Ortes
- Bevorzugter Weise das Geschehen an einem einzigen Ort
| - Vielzahl von Orten
- Wiederkehrende Orte
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Zeit | - Einheit der Zeit
- Geschehen oft an einem Tag
- Die Zeit hat keinen Einfluss auf das Geschehen
| - Zeitsprünge zwischen den Szenen
- Ausgedehnter Zeitraum
- Kein genau definierter Zeitraum
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Personen | - Wenige Personen
- Reflexion über sich selbst
- Ständeklausel
| - Vielzahl an Personen
- Kein hohes Bewusstsein
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Sprache | - „Rededuell“ – schneller Sprechwechsel zwischen den Dialogpartnern
- Selbstreflektierende Monologe
- Hochsprache
| - Dialektales Sprechen
- Ellipsen
- Verständigungsschwierigkeiten
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Komposition | - Symmetrischer Aufbau
- Entwicklung dominiert Handlung
- Szenen sind miteinander verknüpft
- Einheit der Handlung
| - Hauptthema zieht sich durch alle Szenen
- Keine Stringenz im Aufbau
- Polymetrie – das Geschehen in den einzelnen Szenen überschneidet sich
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