Figurenrede
Die Figurenrede umfasst alle Äußerungen und Gedanken, welche eine Figur selbst ausdrückt. Sie zeichnet sich durch fünf verschiedene Formen aus: Die direkte und die indirekte Rede geben die ausgesprochenen Gedanken einer Figur wieder. Die erlebte Rede, der Innere Monolog und der Bewusstseinsstrom sind stumme Reden: Sie geben die unausgesprochenen Gedanken einer Figur wieder.
1. Die direkte Rede, auch wörtliche Rede genannt, ist die originale Rede.
Typische Kennzeichen: Durch Doppelpunkt und Anführungszeichen angekündigt, Zeitdeckung.
2. Die indirekte Rede ist eine vom Erzähler ausgewählte und zitierte Rede.
Typische Kennzeichen: Hauptsatz (Redeeinleitung) und Nebensatz, Anwendung des Konjunktivs I, in einigen Fällen des Konjunktivs II.
3. Die erlebte Rede dient der Wiedergabe von Gedanken, Gefühlen und Empfindungen. Der Erzähler schlüpft quasi in die Rolle der Figur.
Typische Kennzeichen: Präteritum, 3. Person Singular
4. Der Innere Monolog versucht sprachlich die tief verborgenen Schichten des Menschen bloßzulegen und unausgesprochene Gedanken, die geheimsten Gefühle und Erinnerungen einer Figur unmittelbar wiederzugeben.
Typische Kennzeichen: Präsens, 1. Person Singular
5. Der Bewusstseinsstrom stellt die Bemühung des Verfassers dar, die Gedanken, Gefühle oder Erinnerungen einer Person unmittelbar abzubilden und ihre unkontrolliert ablaufenden Bewusstseinsvorgänge zu schildern.
Typische Kennzeichen: Assoziative, wirre Gedanken, Sprachspiel, Lautmalerei