Otto Frank
Der privilegierte Bankierssohn
Otto Frank ist Annes und Margots Vater und der Ehemann von Edith Frank-Holländer. Gelegentlich wird er von Anne mit dem Kosenamen „Pim“ bezeichnet. Er wird am 12. Mai 1889 als Sohn jüdischer, „steinreicher Eltern“ (S.271) in Frankfurt am Main geboren. Sein Vater hat sich als Geschäftsmann erfolgreich zum Bankier hochgearbeitet, seine Mutter entstammt einem vornehmen und reichen Elternhaus.
Annes Vater erlebt eine privilegierte Kindheit, wird folglich „prima-prima erzogen“ (S.271) und führt „in seiner Jugend ein richtiges Reicher-Eltern-Sohn-Leben, jede Woche Partys, Bälle, Feste, schöne Mädchen, Tanzen, Diners, viele Zimmer und so weiter.“ (S.271). Nach dem Abitur studiert Otto zunächst ein Jahr an der Universität Heidelberg, danach absolviert er ein Praktikum in New York. 1911 kehrt er nach Deutschland zurück und findet zunächst Arbeit in einer Metallbaufirma.
Als im Sommer 1914 der Erste Weltkrieg ausbricht, wird Otto in das deutsche Heer einberufen und dient von 1915 bis 1918 in einem Artillerieregiment an der Westfront, zuletzt als Leutnant. Er arbeitet nach dem Krieg gemeinsam mit seinen beiden Brüdern in der Bank der Familie. 1925 heiratet der 36-jährige Otto Frank die damals erst 25 Jahre alte Edith Holländer. Ein Jahr später wird Margot geboren, 1929 kommt Anne auf die Welt.
Der Organisator
Durch den Aufstieg der Nationalsozialisten und besonders durch die Machtübernahme der NSDAP im Jahre 1933 werden die Lebensumstände der jüdischen Familie in Frankfurt zunehmend kritisch. Im Frühjahr 1933 wird den jüdischen Kindern der Zugang zu den Schulen erschwert. Jüdischen Schülern werden gesonderte Schulbänke zugewiesen. Die Zweitklässlerin Margot wird von dieser Maßnahme direkt betroffen. Gleichzeitig wird es für Otto Frank...