Erzählperspektive

Die Ich-Erzählerin

In Anne Franks Tagebuch wird durchgängig aus der Ich-Perspektive erzählt. Anne schreibt ihr Tagebuch in erster Linie dazu, um in ihm ihre persönlichen Gedanken und Gefühle zu verarbeiten: „(…) ich denke auch, dass sich später keiner, weder ich noch ein anderer, für die Herzensergüsse eines dreizehnjährigen Schulmädchens interessieren wird. Aber darauf kommt es eigentlich nicht an, ich habe Lust zu schreiben und will mir vor allem alles Mögliche gründlich von der Seele reden.“ (S.18) 

Anne stellt anfangs in ihrem Tagebuch eindeutig heraus, dass seine Lektüre nur für sie selbst oder für einen zukünftig wahren Freund oder eine wahre Freundin bestimmt ist (vgl. S.18). Der Leser weiß somit sofort, dass er in den Tagebucheinträgen mit ihren Gedanken und Gefühlen vertraut gemacht werden wird, die ursprünglich nie für seine Augen bestimmt waren. Er nimmt damit unweigerlich ein Stück weit die Rolle von Annes Tagebuchfreundin Kitty ein und gewinnt einen unverstellten Einblick in Annes Leben und Welt.

Der Leser kann Annes Entwicklung vom eher unbekümmerten Schulmädchen, das ihre Klassenkameraden mit viel Witz und Schärfe beschreibt (vgl. S.15-18), zur grüblerischen und reflektierten Denkerin unverstellt nachvollziehen (vgl. Interpretation, Annes Entwicklung). Obwohl Anne davon berichtet, dass sie von den anderen Untertauchten eher als freche, unbekümmerte und vorlaute Jugendliche wahrgenommen wird, enthüllt sie ihrem Tagebuch – und damit auch dem Leser – ihr wahres Ich: „Ich weiß genau, wie ich gern sein würde, wie ich auch bin…von i...

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