Angst
Stefan Zweigs Erzählung „Angst“ (1910) schildert auf den ersten Blick die anscheinend banale Geschichte des Ehebruches der Hauptprotagonistin Irene Wagner, aber die Erzählung erweist sich schon nach den ersten Zeilen als ein Psychothriller und eine psychologische Novelle, die Irenes zunehmende Angst, bei ihrem Betrug erwischt zu werden, meisterlich schildern. Als eine unbekannte Frau, welche ihre Untreue kennt, Irene zu erpressen beginnt, bricht die gewohnte und wohlgeregelte Welt der wohlsituierten und mit einem erfolgreichen Anwalt verheirateten Frau zusammen. Unsere gründliche Zusammenfassung der Sinnabschnitte, die Inhaltsangabe, die kurze Zusammenfassung sowie die Figurenkonstellation verschaffen Dir einen detaillierten Überblick über den Inhalt der Novelle.
Die vier Hauptpersonen der Novelle, Irene Wagner, ihr Ehemann Fritz, ihr Liebhaber Eduard und die Erpresserin, werden anschließend in unserer Lektürehilfe ausführlich charakterisiert. Jede Figur wird von außen – sofern aus dem Text ersichtlich – durch Attribute, wie Alter, Aussehen und Beruf, charakterisiert. Der größere Teil der Beschreibung aber widmet sich den Eigenschaften, dem Verhalten sowie der Entwicklung der jeweiligen Person.
In dem Kapitel Epoche werden die Biografie des österreichischen Schriftstellers und die autobiografischen Bezüge untersucht. Danach wird die Entstehungsperiode der Novelle, die Jahrhundertwende, näher betrachtet. Die Jahrhundertwende war eine Zeit der Spannungen und Veränderungen, es war auch die Blütezeit der Psychologie, welche die Wahrnehmung der menschlichen Gefühls- und Gedankenwelt grundlegend verändert hat. Trotzdem herrschte noch ein konservatives gesellschaftliches Moral- und Wertesystem besonders durch das starre und patriarchale Verhältnis zwischen Mann und Frau vor, das sich erst nach und nach wandelte.
In unserer gründlichen Analyse werden der Titel, der Aufbau, die Zeit und der Ort, die Erzähltechnik und der Schreibstil der Novelle ausgiebig untersucht. Schließlich beschäftigt sich unsere eingehende Interpretation mit den gesellschaftlichen und psychologischen Motiven der Novelle. Die vorherrschenden Gefühle, wie Angst und Scham, werden unter die Lupe genommen. Den Höhepunkt der Handlung markiert ein seltsamer Traum, welcher mithilfe der Freud‘schen Traumanalyse in den Blick genommen wird. Alle unsere Ausführungen sind in verständlicher Sprache verfasst, viele davon sind mit erläuternden Textstellen aus der Novelle versehen.
Referenzbuch: Angst, Novelle (Reclams Universal-Bibliothek) von Stefan Zweig, herausgegeben von Michael Scheffel