Stefan Zweig

Stefan Zweig wird am 28. November 1881 in Wien als zweiter Sohn des wohlhabenden jüdischen Textilunternehmers Moritz Zwei und dessen Frau Ida geboren. Er wächst in dem wohlhabenden Milieu des Bildungsbürgertums auf. Er befindet sich meistens unter der Obhut einer Gouvernante, weil seine Eltern viele gesellschaftliche Pflichten wahrnehmen müssen. Der junge Stefan schwärmt für Literatur und besonders für die Werke von Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums, studiert er ab 1900 vier Jahre Germanistik und Romanistik in Wien.

Vor dem Ersten Weltkrieg unternimmt er zahlreiche Reise durch Europa sowie nach Indien und Amerika. Er trifft viele berühmte Schriftsteller, wie Rainer Maria Rilke und James Joyce, und befreundet sich mit mehreren von ihnen an, unter anderer mit Romain Rolland, Sigmund Freud, Arthur Schnitzler und Thomas Mann.

Im Ersten Weltkrieg meldet sich der Autor als Kriegsfreiwilliger. Er wird nur als bedingt tauglich eingestuft und im Kriegspressequartier eingesetzt. Im Laufe des Kriegs verwandelt sich sein früherer Patriotismus in eine pazifistische Haltung. 1917 nutzt er eine Erlaubnis, um sich dem Kriegsdienst im Schweizer Exil zu entziehen. Nach dem Krieg und bis 1933 lebt er in Salzburg zusammen mit Friderike Maria von Winternitz, die er 1919 heiratet. Ab 1918 arbeitet Zweig als Korrespondent bei der „Neuen Freien Presse“ und fordert in seinen Artikeln ein ganzheitliches und humanistisches Europa.

Stefan Zweigt erlebt in dieser Periode einen großen Erfolg: Er wird mit seinen Schriften berühmt und unternimmt zahlreiche Vortragsreisen durch Europa. Er engagiert sich gegen den Nationalsozialismus. Am 10. Mai 1933 werden seine Bücher zusammen mit denen anderer unerwünschten Autoren öffentlich von den Nazis verbrannt. Im 1934 wird sein Haus in Salzburg von der Polizei durchsucht.

Der Autor siedelt im gleichen Jahr ohne seine Frau nach England über. Er lässt sich später scheiden und heiratet 1939 seine Privatsekretärin Lotte Altmann. Sie emigrieren im Jahr 1940 beide nach Brasilien, und zwar nach einer langen Reise mit Stationen in USA, Argentinien und Paraguay. Der Autor leidet unter seiner Verbannung aus der Heimat und unter Depressionen. Die beiden Eheleute nehmen sich 1942 dort gemeinsam das Leben. Stefan Zweig erhält am 24. Februar 1942 ein Staatsbegräbnis auf dem Friedhof von Petropolis im Bundesstaat Rio de Janeiro.

Stefan Zweigs erster Gedichtband „Silberne Saiten“ erscheint 1901 und seine erste Novelle im Jahre seiner Promotion an der Wiener Universität im Jahr 1904: „Die Liebe der Erika Ewald“. Sein erstes berühmtes Werk „Brennendes Geheimnis“ wird 1911 veröffentlicht und mehrmals verfilmt. Das Anti-Kriegs-Drama „Jeremias“ verfasst der Schriftsteller 1918. Zwischen 1919 und 1933 ist der Autor, Vortragshalter und Übersetzer sehr produktiv.

 In dieser Periode schreibt er viele seiner berühmten Werke: Prosawerke und romanhafte Biografien, Novellen und historisch basierte Erzählungen. Stefan Zweig ist der erfolgreichste, meist gelesene und meist übersetzte Autor seiner Zeit. Im Exil in England und in Brasilien schreibt er immer noch sehr fleißig, zum Beispiel den Roman „Ungeduld des Herzens“(1939). 1942 erscheint sein letztes und wohl bekanntestes Werk: die „Schachnovelle“.

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