Inhaltsangabe
Die Erzählung „Sommerhaus, später“ (1998) von Judith Hermann handelt von einer jungen Frau, die Mitte der 1990er Jahre in Berlin lebt und ihre Erlebnisse aus der Ich-Perspektive erzählt. Sie ist Mitglied einer Clique junger Erwachsene aus dem Berliner Künstlermilieu in den 1990er Jahren. Die moderne deutsche Gesellschaft bietet ihnen viele Freiheiten und in ihrer Randgruppe werden mehrerer alte Lebensmuster und traditionelle Rollen außer Kraft gesetzt.
Die Ich- Erzählerin wird am Beginn der Erzählung aus heiterem Himmel von ihrem ehemaligen Freund, dem Taxifahrer Stein, kontaktiert, der ein Haus im Oderbruch gekauft hat und sich dort eine gemeinsame Zukunft mit ihr und ihren Freunden vorstellen kann. Da das Haus jedoch eine Ruine ist und Steins Vision eines gemeinsamen Lebens in keiner Weise der Lebensrealität der Erzählerin entspricht, lehnt sie sein Angebot ab und reagiert auch nicht auf seine Bemühungen, das Haus bewohnbar zu machen.
Die Ich- Erzählerin erhält schließlich einen Zeitungsartikel per Post zugeschickt, in dem davon berichtet wird, dass das Haus bis auf die Grundmauern abgebrannt ist und Stein als Besitzer seitdem vermisst wird. Da sie unsicher ist, wie sie auf diese Nachricht reagieren soll, legt sie den Artikel in eine Schublade und verschiebt die Auseinandersetzung mit dieser Information auf einen späteren Zeitpunkt.
Zwei Jahre vor der eigentlichen Handlung hat die Ich- Erzählerin eine dreiwöchige Beziehung mit dem Taxifahrer Stein geführt, der obdachlos i…