Epoche
Der Abenteuerroman „Robinson Crusoe“ erzählt die Geschichte des Titelhelden und Seefahrers Robinson Crusoe, der auf einer einsamen Insel strandet und dort 28 Jahre lang lebt. Das Buch ist bis heute ein Welterfolg und wird immer noch als beliebte Schullektüre verwendet. Es ist 1719 von dem fast sechzigjährigen englischen Kaufmann, Abenteurer und Journalisten Daniel Defoe zuerst anonym veröffentlicht worden. Die Leser*innen sollten glauben, dass der Bericht echt war: Der alternde Abenteurer hätte seine Lebensgeschichte selbst erzählt. Dabei könnte die Spannung steigern, besonders weil er im Text schilderte, wie er selbst abscheuliche Kannibalen gesehen, getötet und seinen Diener von ihnen gerettet hatte!
Die Hauptquelle für den Roman scheint der authentische Bericht des schottischen Seefahrers Alexander Selkirk zu sein, der sich von seinem Kapitän nach einem Streit auf einer unbewohnten Insel freiwillig aussetzen ließ und dort vier Jahre verbrachte. Nach der Schilderung der Entstehung des Werks werden fünf Themen in Bezug auf die Handlung erläutert: Kannibalismus, Piraterie, Sklaverei und Sklavenhandel, Kolonialismus im 17. und im 18. Jahrhundert und Rassismus.
Die Geschichte spielt im 17. Jahrhundert und spiegelt ihre Zeit wider. Robinson wird zunächst versklavt und dann Sklavenhändler in dem durchorganisierten sogenannten atlantischen Dreieckshandel. Der Sklavenhandel wird mithilfe von rassistischen Aussagen begründet: Die Kolonisten seien intellektuell überlegen und die Ureinwohner wilde Kannibalen, die zivilisiert und christianisiert werden sollten.
Zuletzt wird wieder auf dem literarischen Hintergrund eingegangen. Die Merkmale des Abenteuerromans im Werk sowie die Rezeption und Kritik des Romans werden dann untersucht. Obwohl der Roman gleich ein Bestseller wird, stirbt der Autor wie Mozart, nämlich arm und einsam.