Gedichte von Rilke
Rainer Maria Rilke ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker und einer der am meisten übersetzten Schriftsteller weltweit. Seine Werke werden der literarischen Moderne zugeordnet und sind durch den Impressionismus, Symbolismus und Jugendstil geprägt. Sein erfolgreichstes Gedicht ist wohl das Dinggedicht „Der Panther“.
Rilke war sein Leben lang körperlich schwächlich sowie von Einsamkeit und Depressionen geplagt. Im Alter von nur 51 Jahren erlag der Lyriker Ende des Jahres 1926 in einem Schweizer Sanatorium bei Montreux der Leukämie. Zuvor führte er ein sehr unstetes Leben. Er reiste rastlos durch ganz Europa. Nie blieb er länger als einige Wochen, einige Monate oder einige Jahre an einem Ort, wohnte oft zur Miete und war häufig Gast bei großbürgerlichen oder adligen Gönnern. Auch sonst war Rilkes affektives Leben von Unstetigkeit gekennzeichnet. Er war kein Familienmensch und trennte sich schon sehr früh von seiner Ehefrau. Die Liebe und Muse seines Lebens verkörperte die ältere, verheiratete Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé, mit welcher er einige Jahre nach seiner Heirat eine Beziehung führte.
Rilke war ein leidenschaftlicher Briefeschreiber, der zeitlebens circa 12 000 Briefe verfasste. Er war ein feinfühliger Dichter, der mit seiner einfühlsamen Bildsprache und magischen Sprachkraft sowohl Dinggedichte, wie „Der Panther“ oder „Das Karussell", als auch gefühlsbetonte, symbolische Gedichte, wie „Herbsttag“ und „Abschied“, schuf. Als spiritueller Dichter wandte er sich in seinen Werken auch der Religion zu und deutete den Glauben als Motiv unkonventionell aus. Mit Virtuosität und Eleganz im sprachlichen Ausdruck hat er sich mit den existenziellen Fragen der Menschheit auseinandergesetzt und erweckt bis heute bei seiner Leserschaft tiefe Bewunderung dafür.