Erzähltechnik
Direkte und indirekte Rede
In „Agnes“ werden die Äußerungen der Figuren teilweise in indirekter Rede vom Erzähler wiedergegeben: „Ich fragte sie, ob sie Feuer brauche”, (S. 15), und teilweise mit direkter Rede: „,Ja, bitte‘, sagte sie“, (S. 15). Mehrmals folgen diese unterschiedlichen Redewiedergaben auch direkt aufeinander: „Er habe, erzählte Agnes, in einem Café in der Lobby eines großen Hotels etwas getrunken. An einem Nachmittag. ,Ich bin ein paarmal mit ihm dort gewesen‘, sagte Agnes […]“, (S. 18).
Erzählperspektive
Die Romanhandlung wird durchgängig von einem Icherzähler erzählt, der selbst eine Hauptfigur ist. Der Leser erfährt, was der Erzähler denkt und wie er sich fühlt, doch von den anderen Figuren übermittelt der Icherzähler nur seine persönliche Auffassung davon, wie es ihnen gehen mag. Der Erzähler ist unzuverlässig, weil nur seine sehr subjektive Perspektive der Geschichte vermittelt wird.
Dementsprechend folgt der Leser auch immer nur dem Erzähler. Die Handlung ist das, was er erlebt. Über Dinge, die Agnes ohne den Erzähler durchlebt hat, erfährt man nur etwas, weil sie es dem Erzähler gegenüber äußert.
Erzählhaltung
Der Erzähler spricht den Leser nicht direkt an, sondern es wirkt, als rede oder denke er nur für sich selbst. Er beschreibt die Handlung in einer Weise, die einer ausführlichen Erinnerung ähnelt. Zwar werden sowohl Agnes als auch Louise mit direkter Rede zitiert, und daher handelt es sich teilweise um eine genaue Nacherzählung der Geschehnisse, do...