Farbgebung: Dunkelheit und Licht

Wie vor allem in der Darstellung der Motive im Roman „Krabat“ von Otfried Preußler deutlich wird, spielt die Farbgebung und wie diese in verschiedenen Zusammenhängen im Geschehen auftritt eine besondere Rolle.

Die Raben sind dunkle Tiere, Tondas Messer verfärbt sich bei Gefahr dunkel, Herr Gevatter kommt nachts (also bei Dunkelheit) zur Mühle, und der Hahn des Meisters, welchen er im Kapitel „Hahnenkampf“ im Gefecht mit Pumphutt hervorzaubert, ist ebenfalls schwarz.

Der Protagonist Krabat findet sich zu Anfang seiner Zeit auf der Mühle im Dunkeln: „Nun stand Krabat alleine in der Finsternis“ (S. 17). Auch der Koraktor, der Höllenzwang, aus dem die Zauberformeln stammen und aus dem der Meister den Gesellen vorliest, hat „schwarze Seiten, die Schrift ist weiß“ (S. 50).

Dies sind nur die Situationen, in denen die Farbe explizit genannt wird. So kann beispielsweise auch die Mühle als abgelegener Ort, vergleichbar mit einem Gefängnis für die Mühlengesellen, mit Dunkelheit assoziiert werden. Zusammen mit den autobiografischen Elementen um Preußlers Leben und dass dieser zwischen Schwarzer und Weißer Magie differenziert, können alle diese dunklen Dinge im Roman für das Böse, die Unterdrückung und die negativen Seiten an Dingen und Personen stehen. Dabei fällt auf, dass kaum eine Figur auf der Mühle davon ausgeschlossen ist. So bergen sowohl die Gesellen (gezeigt durch die Verwandlung in Raben) als auch der Meister und natürlich Herr Gevatter eine dunkle Seite in sich.

Preußler entwirft in seiner Adaption der sorbischen Krabat-Sage keine einseitigen Charaktere. Das Gegenteil ist der Fall. Die Figuren im Buch sind fast ohne Ausnahme gem...

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