Rezeption und Adaptationen
Das um 1200 niedergeschriebene Nibelungenlied ist zunächst nach seiner Veröffentlichung eine Erzählung der Nibelungensage neben einigen anderen, die im Laufe der Jahrhunderte mehr oder weniger in Vergessenheit geraten ist. Diese Erzählung wird erst am Ende des 18. Jahrhunderts neben anderen mittelalterlichen Schriften wiederentdeckt. Der Dichter und Philologe Karl Joseph Simrock publiziert 1827 die erfolgreichste neuhochdeutsche Übersetzung des Werkes. Zahlreiche weitere solche Übersetzungen folgen, manche werden auch in Prosa aufgelöst. Dadurch wird das Lied auch einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.
Die Meinungen waren damals sehr geteilt. Während Friedrich der Große das Werk „keinen Schuß Pulver werth“ fand, war Johann Wolfgang von Goethe einer der bekanntesten Bewunderer des Nibelungenliedes. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts trug der Dichterkönig seinen Gästen aus dem Werk vor und notierte „Die Kenntnis dieses Gedichts gehört zu einer Bildungsstufe der Nation. Und zwar deswegen, weil es die Einbildungskraft erhöht, das Gefühl anregt, die Neugierde weckt...“ (Quelle).
Heinrich Heine erläutert das Nibelungenlied dem französischen Leser in lobenden Worten: „Aber nein, ihr könnt euch auch dann von den Hauptpersonen des Nibelungenliedes keinen...