Mobbing
Was ist Mobbing?
In Michael Gerard Bauers Jugendroman »Nennt mich nicht Ismael!« geht es viel um das Thema Mobbing. Von diesem Begriff wird dann gesprochen, wenn jemand über einen längeren Zeitraum wiederholt schikaniert wird. Das englische Verb „to mob“ bedeutet so viel wie „belästigen“ oder „anpöbeln“. Im englischsprachigen Raum spricht man jedoch nicht von „Mobbing“, sondern von „bullying“, was sich mit ähnlichen Begriffen übersetzen lässt.
An vielen Schulen gehört das Mobbing zum Alltag. Einer Studie zufolge wird in Deutschland mehr als die Hälfte aller Schüler*innen im Alter zwischen 8 und 14 Jahren regelmäßig schikaniert. Die Betroffenen sind in der Regel immer allein, während die Angreifer*innen meist zu mehreren auftreten. Das Ziel von Mobbing-Attacken ist darauf ausgerichtet, Macht über jemanden auszuüben, der vermeintlich schwächer ist. Dabei geht es um die Erniedrigung, Demütigung und Ausgrenzung der Opfer. Jugendliche Mobber*innen wollen sich häufig eine Machtposition an ihrer Schule verschaffen.
Es gibt viele Arten von Mobbing:
- Verbale Angriffe (z.B. gemeine Spitznamen, Sticheleien, höhnische Bemerkungen)
- Beleidigende Laute und Gesten (z.B. abwertende Blicke, Stinkefinger, Auslachen, Nachäffen)
- Verbreitung von Lügen und Gerüchten (z.B. durch falsche Beschuldigungen)
- Öffentliche Bloßstellung (z.B. durch Fotos oder Filme im Internet)
- Erpressung (z.B. um Geld, Kleidung oder Handys)
- Bedrohung (z.B. Androhung körperlicher Gewalt)
- Körperliche Angriffe (z.B. Treten, Schubsen, Kratzen, Schlagen)
- Ausgrenzung (indem z.B. andere Mitschüler*innen auf die Seite des/der Mobber*in gezogen werden)
- Diskriminierung, Beleidigung und Demütigung aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes (auch als Bodyshaming bezeichnet)
- Hinterhältige Streiche (z.B. Gegenstände des Opfers verstecken, sie wegnehmen, beschädigen oder manipulieren)
Durch das Internet und die sozialen Medien sind viele neue Arten von Mobbing entstanden, die auch unter dem Begriff Cyber-Mobbing zusammengefasst werden. Die Täter*innen profitieren hier vor allem davon, dass sie anonym bleiben können und ein großes ‚Publikum‘ haben sowie viele Verbündete auf einmal finden.
Mobbing kann für Schüler*innen schlimme Folgen haben. Viele Opfer sind verängstigt, nervös, verlieren an Selbstbewusstsein und werden sozial isoliert. Häufig leiden auch ihre schulischen Leistungen unter der Situation oder die Betroffenen verspüren so viel Angst, dass sie gar nicht mehr zur Schule gehen. Nicht zuletzt kann Mobbing gesundheitliche Schäden verursachen, z.B. Schlafstörungen, Alpträume, Konzentrationsschwierigkeiten, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Depressionen. Im schlimmsten Fall können die Schikanen auch zu Selbstmordabsichten führen.
Mobbing hört niemals von selbst auf. Sich zu verstecken, sich selbst die Schuld zu geben oder mit denselben Mitteln zurückzuschlagen, ist in der Regel kein...