Erzähltechnik
Personale Erzählperspektive
In „Der gelbe Vogel“ ist ein Erzähler aktiv, der durch die Handlung führt. Er formuliert keine Kommentare und tritt nicht selbst als Person auf. „Der gelbe Vogel“ wird teilweise aus der auktorialen und teilweise aus der personalen Perspektive heraus erzählt.
Der personale Erzähler befindet sich auf der Ebene einer Figur. In diesem Roman handelt es sich dabei um die Hauptfigur, Alan Silverman. Der allergrößte Teil der Handlung wird aus Alans Sicht erzählt. Der personale Erzähler unterscheidet sich aber vom Ich-Erzähler: Es wird nicht in der Ich-Form, sondern in der Er-Form, in der 3. Person Singular, erzählt. Trotzdem befindet sich der Erzähler auf Alans Ebene, erzählt aus seiner Perspektive heraus. Der personale Erzähler kennt Alans Gedanken:
„Meint er es wirklich ernst? fragte sich Alan“ (S. 44).
Doch das allein reicht nicht, um mit Sicherheit einen personalen Erzähler zu erkennen. In dem Zitat markiert der Erzähler immer noch, dass er da ist, mit „fragte sich Alan“.
Ein sicherer Hinweis für den personalen Erzähler ist, dass Alans Gedanken direkt, also ohne dass der Erzähler sich zu erkennen gibt, wiedergegeben werden.
„Er war ein Nichts … so wie Naomi auch. Warum sah sie ihn so an? Weil er genauso verrückt war wie sie. Die Verrückten erkennen sich untereinander, stimmt’s?“ (S. 50). Hier wird Alan sozusagen selbst als Erzähler aktiv (wenn auch immer noch in der Er-Form erzählt wird), denn er schließt seine Gedanken mit eine...