Rezeption und Kritik
Theaterstück, Roman und Film
Éric-Emmanuel Schmitts Theaterstück „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ (2001) wird von Beginn an kontinuierlich erfolgreich auf verschiedenen nationalen und internationalen Bühnen aufgeführt. Der größte persönliche Erfolg für den Autor besteht darin, dass das Stück nach seiner Veröffentlichung in den folgenden Jahren in Israel abwechselnd in der arabischen und hebräischen Fassung aufgeführt wird, um die Hoffnung auf eine friedliche Koexistenz der beiden Kulturen im Nahen Osten zu unterstreichen.
Der Schriftsteller schreibt nachfolgend den ursprünglichen Theatermonolog aufgrund der großen positiven Resonanz zu einer Erzählung in französischer Sprache um (siehe dazu Abschnitt „Entstehung“). Die Prosaversion des Theaterstücks erfährt ebenfalls von Anfang an eine begeisterte Rezeption und steht nach ihrer Erscheinung in deutscher Sprache im Jahr 2003 zwei Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Sie wird 2004 mit dem Publikumspreis des Deutschen Bücherpreises geehrt und ist bis heute in viele verschiedene Sprachen übersetzt worden.
Der Bestseller erfährt anschließend zwei Jahre nach seiner Erstveröffentlichung eine besondere Aufmerksamkeit durch die gelungene Verfilmung von François Dupeyron mit Omar Sharif in der Rolle des Monsieur Ibrahim. Dieser wird dafür mit dem César für den besten Schauspieler ausgezeichnet.
Dennoch stößt das Werk von Schmitt aufgrund seiner provokativen Konzeption (vgl. dazu „Entstehung“) und der komplizierten weltpolitischen Lage zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung nicht nur auf positive Resonanz. Kritische Stimmen bemängeln neben der (im weltpolitischen Kontext für viele unverständlichen) positiven Darstellung des Islams, dass das Werk zu sehr aus einer konservativ männlichen Perspektive heraus geschrieben ist (Quelle).
Weitere Kritikpunkte berühren die Darstellung der Welt der Prostituierten in der Rue de ...