Entstehung
Der engagierte Autor
Éric-Emmanuel Schmitt wird 1960 als Kind von zwei Sportlehrern in Sainte-Foy-lès-Lyon geboren, einer kleinen Stadt am westlichen Stadtrand von Lyon. Er wächst in einem atheistisch geprägten Elternhaus auf und bekennt sich erst nach vielen Jahren zum Christentum. Religiöse und spirituelle Fragen bilden dennoch zentrale Elemente vieler seiner Werke und prägen auch die Handlung von „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“.
Der Autor siedelt die Erzählung im Paris der 1960er Jahre an und verlegt sie damit, zeitlich betrachtet, in seine eigene Kindheit. Die französische Hauptstadt lernt er während seines Studiums an der Eliteuniversität École Normale Supérieure kennen und wohnt einige Zeit selbst in der Rue Bleue. Hier leben in der Handlung der Erzählung Momo und sein Vater, M. Ibrahim führt dort einen Gemischtwarenladen.
1986 promoviert Schmitt in Paris und macht sich nach einigen Jahren als freier Schriftsteller Anfang der 1990er Jahre mit seinen ersten Theaterstücken einen Namen. Schon 1993 kann er mit seinem zweiten Stück „Der Besucher“ („Le visiteur“) einen großen Erfolg verbuchen. Im Jahr 1997 verfasst der Autor einen Monolog über den Buddhismus, der unter dem Titel „Milarepa“ im selben Jahr uraufgeführt wird. Die große positive Resonanz auf das Stück bewirkt, dass er das Werk unter dem Titel „Le Cycle de l´invisible“ zuerst zu einem vierteiligen und dann in der Folge bis heute zu einem achtteiligen Zyklus über die großen Weltreligionen und Spiritualität ausbaut. Dies verdeutlicht die besondere Bedeutung dieser thematischen Auseinandersetzung für Schmitt.
Gespräch und Theaterstück
Auf seiner offiziellen Webseite berichtet der Autor ausführlich über die Entstehung von „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“. Die Idee für das Werk entsteht nach einem Gespräch mit seinem Freund, dem Schauspieler Bruno Abraham-Kremer. Dieser ist gerade von einer Reise nach Anatolien zurückgekehrt, wo er auf die Kultur der Sufis und Derwische getroffen ist. Noch sehr berührt von diesen f...