Analyse
Unsere ausführliche Analyse von Éric-Emmanuel Schmitts Roman „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ (2001) beleuchtet zunächst den außergewöhnlichen und geheimnisvollen Titel, der die Neugier des Publikums erweckt und bereits auf die Hauptfigur und den Ich-Erzähler der Geschichte sowie die Religion des Islams verweist. Daran schließt eine genaue Betrachtung des Aufbaus der Handlung an, bevor die verschiedenen realen Orte der Handlung detailliert beschrieben werden. Es wird hierbei ein besonderes Augenmerk darauf gerichtet, wie sich die Orte der Handlung parallel zum Erfahrungsschatz des Protagonisten Momo erweitern. Die zeitliche Verortung und der zeitliche Aufbau des Geschehens werden danach untersucht.
Daran schließt sich eine genaue Betrachtung der Erzählperspektive sowie der verwendeten Formen der Figurenrede an. In diesem Kontext wird auch auf die verschiedenen Sprachebenen der beiden Protagonisten Momo und M. Ibrahim eingegangen. Während Humor und Ironie die Sprache von Momo charakterisieren, formuliert der alte kluge Mann oft leicht verständliche Lebensweisheiten, die seinem Schützling als Ratschläge und Wegweiser dienen. Anhand der Einordnung der Erzählung als modernes Märchen wird abschließend aufgezeigt, wie der Autor die Handlung in Anlehnung an diese literarische Gattung gestaltet. In dieser Hinsicht spielen Form und Sprache, die vielschichtigen Figuren und das gute Ende der Geschichte eine ganz besondere Rolle.