Ode
Die Ode ist eine Gedichtform mit einem strengen strophischen Aufbau sowie einer metrisch gebundenen Form, die kein festes Reimschema aufweist.
Als Lobgesang ist diese Gattung durch eine erhabene, feierliche und würdige Betonung sowie einen hohen, fast pathetischen Sprachstil gekennzeichnet.
Der Begriff ‚Ode‘ hat seinen Ursprung im Altgriechischen ‚ᾠδή [ōdḗ]‘. Er bedeutete Gesang, Gedicht oder Lied. In der Antike bezeichnet die Ode einen Gesang und folglich lyrische Verse, die man zur Begleitung von Musik vorträgt. Damals existieren verschiedene Formen von Oden, die sich durch ihr Strophenmuster voneinander unterscheiden. Die griechischen Oden von Pindar und die lateinischen Oden von Horaz sind besonders berühmt.
Erst im 18. Jahrhundert wird erstmals eine differenzierte Abgrenzung zwischen den Bezeichnungen ‚Ode‘ und ‚Lied‘ vorgenommen. Die Ode ist seitdem eine Gedichtform ohne begleitende Musik. Seit den antiken Vorbildern hat sie ihre gehobene Sprache und ihren kunstvollen Stil beibehalten. Die Gattung erfreut sich höchster Beliebtheit in der Schaffenszeit Friedrich Gottlieb Klopstocks (1724–1803) und Friedrich Hölderlins (1770–1843). Sie dient den Dichtern als Grundlage für stilistische Experimente, daher sind in der deutschen Lyrik auch Oden zu finden, die Reime aufweisen oder vom vorgegebenen Metrum abweichen.
Die Ode ist mit der Hymne verwandt, die sich durch freie Rhythmen und eine metrische Ungebundenheit auszeichnet.
Unsere Oden:
Prometheus (Johann Wolfgang von Goethe)
Das Göttliche (Johann Wolfgang von Goethe)
Grenzen der Menschheit (Johann Wolfgang von Goethe)