Detektivroman

Problematisch ist es, Kriminalroman und Detektivroman zu unterscheiden, da im alltäglichen Sprachgebrauch beide Begriffe häufig deckungsgleich verwendet werden. Als Detektivroman wird eine Sonderform der Kriminalliteratur bezeichnet, die eine ganz außergewöhnliche ermittelnde Instanz in den Mittelpunkt der Handlung stellt.

Ein Detektivroman erzählt die Geschichte der Aufklärung eines Verbrechens. Die Person, die als Detektiv die Aufgabe übernimmt, die rätselhafte Tat aufzuklären, zeichnet sich dabei meist durch einen sehr außergewöhnlichen Charakter mit überragenden geistigen Kräften aus. Sherlock Holmes und Hercule Poirot sind bekannte Romandetektive, die mit rationalem Verstand und logischen Schlussfolgerungen, Klugheit, psychologischer Einfühlungskraft und Intuition sehr komplizierte Verbrechen aufklären.

Der Detektiv bildet den Mittelpunkt der Handlung und ist mit seinen vielen verschiedenen Facetten präsenter als das eigentliche Verbrechen. Der Leser begleitet die Figur bei ihren Ermittlungen, während sie Indizien sammelt und versucht, die Zusammenhänge und Hintergründe des Verbrechens zu entschlüsseln. Der Leser empfindet Freude oder Empathie daran, zusammen mit der Detektivfigur zu versuchen, das Rätsel lösen. Meistens wird der Fall anhand verschiedener Indizien oder Zeugenaussagen Stück für Stück aufgeklärt. Häufig provoziert die Verfolgung falscher Spuren und Verdächtiger retardierende Momente. Erst am Schluss der Erzählung wird das Verbrechen anhand von Beweisen vollständig gelöst, wodurch die Ordnung wiederhergestellt wird.

Unsere Detektivgeschichten:

Emil und die Detektive (Erich Kästner, 1929)

Rico, Oskar und die Tieferschatten (Andreas Steinhöfl, 2008)