Medeas wilde Eifersucht
Eifersucht hat entgegen der modernen Wortform ursprünglich nichts mit der heutigen Bedeutung von Eifer zu tun: Vielmehr setzt sich der erste Teil aus dem indoeuropäischen Wort für Feuer („ai“) und dem althochdeutschen Wort für „das Herbe“ oder „das Bittere“ („eiver“) zusammen. Es beschreibt aus psychologischer Sicht heraus eine sehr schmerzhafte Emotion, die aus einem gefühlten Mangel an Liebe, Anerkennung, Zuneigung oder Respekt in einer zwischenmenschlichen Beziehung entsteht.
Das Gefühl der Eifersucht ist als emotionale Reaktion auf Verlust oder Verlustgefahr in Bezug auf die Liebe oder die Aufmerksamkeit des Partners oder der Partnerin zu verstehen. Medea wird nach mehreren Ehejahren durch die Tatsache, dass ihr Mann „Liebe zu fremdem Bett“ (S. 55) fühlt, sehr verletzt und fühlt sich zu Unrecht verstoßen. Es entwickelt sich auf ihrer Seite ein Gefühl starker Eifersucht, was ihr auch ganz konkret von Iason vorgeworfen wird: „…...