Der Medea-Mythos
Der Urmythos
Im Urmythos verkörpert Medea ebenfalls eine Königstochter mit göttlicher Abstammung und Zauberkräften, aber sie wird wie Iason (im Gegensatz zur Darstellung bei Euripides) als positive Heldin dargestellt. Erst im Laufe der Zeit wandelt sie sich von der reinen Figur einer wohlwollenden Zauberin, die ihre Kräfte für die Verjüngung von Männern einsetzt, zu einer dunklen, rachsüchtigen und ihre Kräfte für Rache missbrauchenden Mörderin. Frühe, wenn auch fragmentarisch überlieferte Zeugnisse einer Ausgestaltung der Sage über ihre Zeit in Korinth gehen bis ins 8. Jhd. v. Chr. zurück.
Wahrscheinlich erst aufgrund der Umarbeitung durch Euripides wird Medea zur Kindesmörderin, wobei diese Theorie in der Wissenschaft umstritten ist. Die Tragödie von Euripides endet damit, dass Medea aus Rache den König von Korinth, Kreon, dessen Tochter Glauke und ihre eigenen Söhne tötet. Sie rächt sich damit dafür, dass ihr Mann Iason sich mit Glauke vermählen will und sie mit den Kindern des Landes verwiesen werden soll.
Der Mythos um Medea, die zauberkundige Tochte...