Sprache
Das Übersetzungsproblem
Die Analyse der Sprache von „Medea“ muss in zweierlei Hinsicht vorgenommen werden. Auf der einen Seite steht der griechische Text mit all seinen sprachlichen Feinheiten (die an dieser Stelle nur gestreift werden können), auf der anderen Seite die Übersetzung ins Deutsche, die wie jede Übersetzung sowohl auf ihre Adäquatheit als auch auf ihre Äquivalenz hin betrachtet werden muss.
Grundsätzlich soll jede Übersetzung zu einem Text führen, der sich so liest, als sei er trotz Übersetzung vom ursprünglichen Verfasser geschrieben worden. Besonders im Bereich der Übersetzungen von Theaterstücken, die auf eine Aufführung hin abzielen und damit gewisse sprachliche Erwartungen des Publikums bedienen müssen, ist eine möglichst textgetreue Übersetzung hinsichtlich der Syntax und vor allem des Klangs des Ursprungstextes oft nur sehr schwer realisierbar.
Die Übersetzung der genutzten Reclam-Ausgabe stammt von Karl Heinz Eller aus dem Jahr 1983, der für denselben Verlag eine neue und im Jahr 2011 herausgegebene Übersetzung angefertigt hat. Im Gegensatz zur früheren Übersetzung nutzt er bei der neueren Übersetzung in der deutschsprachigen Versi...