Begriffsliste
Alliteration: Von Alliteration oder auch Stabreim spricht man bei der Identität der Anfangskonsonanten benachbarter Wörter. Häufig handelt es sich dabei um die hebungsfähigen Stammsilben, z. B. Kind und Kegel
Anapher: Ein oder mehrere Wörter werden zu Beginn von aufeinanderfolgenden Sätzen oder Versen wiederholt.
Assonanz: Der Gleichklang der Vokale wird als Assonanz bezeichnet, z. B. Leib – leicht.
Ballade: Die Ballade stellt eine Zwischenform zwichen lyrischer und epischer Dichtung dar. Sie erzählt zwar eine Geschichte, bedient sich dafür jedoch lyrischer Darstellungsformen. Es wird unterschieden zwischen einer Volksballade, deren Verfasser unbekannt ist, und einer Kunstballade, welche sich wiederum in Unterkategorien einteilen lässt: Schauerballade (z. B. Goethes „Erlkönig“), Ideenballade (z. B. Schillers „Der Handschuh“), Geschichtsballade (z. B. Heines „Belsazar“) oder realistische Ballade (z. B. Fontanes „John Maynard“).
Enjambement: Bei einem Enjambement überspringt der Satz das Ende der Verszeile und setzt sich in der nächsten Verszeile fort. In diesem Fall entsteht keine Pause am Ende der Verszeile.
Epipher: Ein oder mehrere Wörter werden zu Beginn von aufeinanderfolgenden Sätzen oder Versen wiederholt.
Hebung/Senkung: Betonte Silben (Hebung) und unbetonte Silben (Senkung) in jeder sprachlichen Äußerung.
Kadenz: stumpf, klingend: Bei der Kadenz handelt es sich um den Versausgang. Endet der Vers mit einer einsilbigen Hebung (z. B. „Welt“) spricht man von stumpfer oder auch männlicher Kadenz. Endet der Vers mit einer zweisilbigen Senkung (z. B. „Sonne“) bezeichnet man die Kadenz als klingend oder weiblich.
katalektisch: Am Ende des Versfußes fehlt eine Silbe.
akatalektisch: Der Versfuß ist vollständig.
hyperkatalektisch: Am Ende des Versfußes ist eine Silbe überzählig.
lyrisches Ich: Das lyrische Ich ist ein vom Autor erdachter fiktiver Sprecher, der nicht mit dem Autor selbst gleichgesetzt werden darf. Dieser Sprecher zeigt sich in Personalpronomen ich oder wir sowie in Possesivpronomen mein, unser. Des Weiteren tritt er durch Ausrufe, Wunschäußerungen und Interaktionen mit einem fiktiven Gegenüber in Erscheinung.
Metapher: Das eigentlich Gemeinte wird nicht wörtlich wiedergegeben, sondern durch einen Ausdruck ersetzt, der bildhafter, sprachlich reicher oder anschaulicher formuliert ist. Viele Metaphern haben sich bereits im Sprachgebrauch fest etabliert, wie zum Beispiel "Baumkrone" für die Spitze eines Baumes oder "Herz brechen" als Ausdruck für die seelische Verletzung einer Person.
Metrum: Das Versmaß oder Metrum ist eine regelmäßige Abfolge von Hebungen und Senkungen innerhalb eines Verses, welche den Leserythmus bestimmt. Das Metrum wird jedoch nicht immer konsequent durchgehalten. Durch unregelmäßige Füllungen entstehen katalektische, akatalektische oder hyperkatalektische Strukturen. Das feste Schema, nach dem sich die Hebungen und Senkungen inner...