Freiheit
Akt 3, Szene 19-20
Der Freiheitsdrang der jungen Autoren des Sturm und Drang zeigt sich nicht nur im Aufbrechen althergebrachter Strukturen und Denkmuster, sondern auch in den Figuren ihrer Werke. Die Hauptfigur in Goethes Drama ist der Ritter Götz von Berlichingen, dem nichts wichtiger als seine Freiheit ist. Ein Beispiel dafür ist in den Szenen 19 und 20 am Ende des dritten Aktes zu finden.
Götz und seine Männer befinden sich in einer Zwickmühle. Sie haben zwar den Reichstruppen schwer zugesetzt, aber sitzen nun auf der Burg Jagsthausen fest. Ihre Feinde machen ihnen ein Angebot, das der stolze Ritter harsch ablehnt, da er erkennt, dass vor allem der Bischof von Bamberg federführend war und es ihn in seiner Freiheit stark einschränken wird.
Lerse will sich stattdessen dafür einsetzen, dass sie freies Geleit bekommen und den Feinden im Gegenzug die Burg überlassen. Für Lerse ist dies die einzige Möglichkeit, Ehre und Freiheit zu bewahren (S. 79, 82). Am Abend vor dem entscheidenden Tag versammelt sich Götz mit seiner Familie und seinen Männern im Saal der Burg, um zu feiern. Dabei wird deutlich, dass die Vorräte inzwischen sehr dezimiert worden sind (S. 79).
Das letzte Essen von Götz und seinen Gefolgsleuten ist eine Art Abschiedsmahl, das entfernt an das letzte Abendmahl von Jesus erinnert, da die meisten von ihnen Götz nicht mehr lebend wiedersehen werden. Die letzte Fl...