Quellen und Entstehung

Goethes Hauptquelle stellten die autobiografischen Aufzeichnungen des historischen Götz von Berlichingen (1480-1562) dar, die 1731 in Nürnberg von dem Juristen und Historiker Georg Tobias Pistorius herausgegeben worden sind. Als der junge Johann Wolfgang Goethe fast vierzig Jahre nach ihrer Erscheinung, im Jahr 1770 während seiner Studienjahre der Rechtswissenschaft die Lebens-Beschreibung Herrn Goezens von Berlichingen[1] las, entstand seine Idee, aus dem Stoff ein Schauspiel zu verfassen.

Seiner beruflichen Ausrichtung entsprechend, beschäftigte sich Goethe eingehend mit dem Studium des mittelalterlichen Rechtswesens und der deutschen Geschichte. Ihn interessierten besonders die großen Charaktere der Geschichtsschreibung, die sich durch Mut und Ehrenhaftigkeit auszeichneten.

Der junge Schriftsteller hatte außerdem ein starkes Interesse daran, das Aufkommen nationaler Dramen zu verstärken. Als großer Verehrer William Shakespeares wollte er seinem Vorbild folgen und ebenfalls ein Schauspiel schreiben, das einen Charakter großer geschichtlicher Bedeutung zum Mittelpunkt hatte. Als 21-jähriger Student kam er mit dem Rittertum in Berührung und auch mit dem Thema des Faustrechts, zu dem er eine Abhandlung von Justus Möser (1720-1794) gelesen hatte („Von dem Faustrecht, 1770). Seine Lektüre der Schriften des Historikers Justus Möser und dessen Verteidigung und Verherrlichung des „Faustrechtes“[2]   spiegeln sich im Götz wider.

Johann Wolfgang Goethes Götz von Berlichingen ging ei...

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