Merkmale des Sturm und Drang im Drama

Sturm und Drang: Drang zu Freiheit

Der Sturm und Drang ist eine literarische Bewegung, die ungefähr in der Mitte der 1760er Jahre ihren Anfang nimmt und bis in die Mitte der 1780er Jahre andauert. Die Bezeichnung der Epoche stammt aus einem Drama von Friedrich Maximilian Klinger aus dem Jahr 1777, dessen ursprünglicher Titel „Wirrwarr“ lautete. Die Schriftsteller, die dieser literarischen Bewegung angehören, sind hauptsächlich sehr jung und stammen aus bürgerlichen Familien.

Die jungen Autoren der Sturm-und-Drang-Bewegung, zu der neben Goethe beispielsweise auch Friedrich Schiller (1759-1805), Maximilian Klinger (1752-1831) und Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) zählen, stellen die bis dahin gültigen gesellschaftlichen Normen infrage.

Mit ihrer Kritik richten sie sich gegen gesellschaftliche Zwänge, wie Standesklassen und Konventionen. Gegen die Fürstenwillkür und das Obrigkeitsdenken setzen sie den Anspruch auf Gleichberechtigung und Menschenrechte. Sie fordern in ihren Werken mehr Autonomie und Freiheit, die sie als Grundlagen von Selbstverwirklichung und gesellschaftlichem Fortschritt betrachten. Ebenso lehnen sie die engen Konventionen des bürgerlichen Lebens ab und fordern Freiheit und Demokratie: Das Individuum und seine Freiheit stehen im Zentrum des Sturm und Drang. Das selbstbestimmte leidenschaftliche Individuum, das nach Freiheit strebt, stellt Goethe in einer neuen dichterischen Form in seinem Drama Götz von Berlichingen dar.

Der Sturm und Drang darf nicht als eine reine Gegenbewegung zur Aufklärung verstanden werden, sondern es ging für die Autoren vor allem darum, Gefühl und Vernunft miteinander zu versöhnen. Den Konflikt zwischen Gefühl und Verstand thematisieren sie entsprechend auch in ihren Werken. Neben der Rationalität war daher der Ausdruck starker Empfindungen ein wesentlicher Bestandteil der Werke.

Schöpferische Menschen, die ihren Gefühlen ...

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