Der Bauernkrieg 1524
Im 14. und 15. Jahrhundert fordern die unterdrückten Bauern in Deutschland immer wieder durch vereinzelte regionale Bauernrevolten die Wiederherstellung der althergebrachten Nutzungsrechte und die Aufhebung der Leibeigenschaft, von der vor allem der Adel und Klerus in hohem Maße profitieren.
Im Jahr 1524 werden Aufständen von Bauern gegen Abgaben und Frondienste angezettelt. Zusätzlich zu den Abgaben, die sie ihren Grundherren schuldig sind und die meistens in Naturalien gezahlt werden, müssen die unfreien Bauer damals, ohne Geld dafür zu erhalten, Frondienste, Tätigkeiten, wie Ernten oder Wegebau, an einer festgelegten Zahl von Tagen während des Jahres ableisten.
Die Berufung auf „göttliches Recht“ taucht derzeit in den Forderungen der Bauern in Anlehnung an die Reformation auf. Aus Martin Luthers 1520 erschienener Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ glauben sie, als Erkenntnis herauslesen zu können, dass sie weder die Leibeigenschaft noch die ständig steigende Abgabenlast erdulden müssen. Die Bauern glauben, dass Martin Luther auf ihrer Seite steht, und fordern vor allem im Süden von Deutschland mit den Worten des Evangeliums eine Veränderung der Herrschafts- und Besitzverhältnisse.
Die Bauern, die zunächst hoffen, ihre Ziele durch Verhandlungen zu erreich...