Bruder Martin

Im Konflikt mit dem Glauben

Bruder Martin, der mit Klosternamen Augustin heißt, ist ein wandernder Mönch, der von seinem Abt des Klosters Erfurt zu dem Bischof von Konstanz geschickt wurde. Als er bei Götz von Berlichingen auftaucht und sich mit diesem in eine lebhafte Unterhaltung verstrickt, offenbart sich ein wesentlicher Charakterzug des Mönches: Sein Konflikt mit dem christlichen Gelübde.

Den Wein, den Götz ihm anbietet, schlägt der Mönch seinem Versprechen entsprechend zunächst aus. Er zeigt aber zugleich sein großes Bedauern, denn „der Wein erfreut des Menschen Herz, und die Freudigkeit ist die Mutter aller Tugenden“ (S. 10, Z. 11/12). Aber so sehr der Wein einen tatkräftigen Menschen wie Götz beflügele (vgl. S. 10, Z. 14/15), so wenig bekommt ihm selbst der Wein, da er Begierden weckt, „die ihrer Mutter leicht über den Kopf wachsen“ (S. 10, Z. 26).

Dass Bruder Martin sich daraufhin trotzdem von Götz dazu überreden lässt, mit ihm anzustoßen, macht deutlich, dass er leicht seiner Sucht und seinen Lüsten erliegen kann. Auch fragt er Götz nach seiner Frau und macht kein Geheimnis draus, dass für ihn die Frau die „Krone der Schöpfung“ (S. 12, Z. 27) ist.

Bewunderung für den Ritterstand

Mehr noch zeigt Bruder Martin dann eine sehr radikale Haltung, wenn er die drei Grundpfeiler des Mönchseins „Armut, Keuschheit und Gehorsam“ (S. 11, Z. 16) als unnatürlich, nicht lebenswert und regelrechte „Last“ (S. 11...

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