Mauerschau und Botenbericht
Ein klassisches Mittel des Dramas ist die sogenannte Mauerschau oder der Botenbericht. Sie erlauben es, Szenen mit vielen Menschen sehr kompakt und dennoch eindrücklich darzustellen, indem das Geschehen nicht direkt auf der Bühne gezeigt, sondern von einer Figur berichtet wird, die als Bote auftritt, über eine Mauer oder durch ein Fenster schaut und den anderen davon berichtet. Diese Technik findet sich häufig im Drama, wie beispielsweise bei der Darstellung der Entscheidungsschlacht zwischen den Reichstruppen und den Truppen von Götz (S. 70).
Selbitz wird in der Schlacht verletzt und von zwei seiner Männer hinter Schutzanlagen in Sicherheit gebracht. Er weist sie an, ihm zu berichten, was in der Schlacht vor den Anlagen geschieht. Einer der Knechte steigt auf die Schultern des anderen, um über das Wehr zu blicken, und berichtet von den Wendungen …