Szene 1-8 Zusammenfassung
Szene 1: Nacht
Seite: 14 (V. 354-807)
Schauplatz: Fausts Studierzimmer
Zeit: Nachts
Personen: Faust, Geist, Wagner, Chor der Engel, Chor der Weiber, Chor der Jünger
Inhalt: Faust zieht ein Fazit seines bisherigen Lebens mit dem Resultat, dass jede wissenschaftliche Bemühung nicht zu der Erkenntnis führt, die er sich erhofft. Aus diesem Grund wendet er sich der Magie zu und erblickt im Werk des Nostradamus das Zeichen des Makrokosmos. Kurzzeitig ist Faust von der magischen Kraft beflügelt, die ihn selbst nahezu göttlich erscheinen lässt. Schnell erkennt er aber, dass alles nur Schein ist. In einem zweiten Versuch
beschwört er das Zeichen des Erdgeistes. Zwar kann Faust den Erdgeist hervorrufen, aber er kann seiner Erscheinung nicht standhalten. Der Erdgeist entflieht und verspottet ihn. Sein Gehilfe Wagner tritt hinzu, der ihn in wissenschaftliche Gespräche verwickeln will. Gänzlich mit der Unzulänglichkeit des rationalen wissenschaftlichen Denkens konfrontiert, will Faust in seiner Verzweiflung den Freitod wählen. Das plötzliche Erklingen der Osterglocken und des Chores reißt Faust aber aus seiner Verzweiflung. Die Verkündung der christlichen Erlösung und tröstliche Kindheitserinnerungen geben ihm neuen Lebensmut.
Szene 2: Vor dem Tore
Seite: 27 (V. 808-1177)
Schauplatz: Vor den Toren der Stadt
Zeit: Ostertag
Personen: Faust, Wagner, Handwerksburschen, Dienstmädchen, Schüler, Bürgermädchen, Bürger, Bettler, Soldaten, alter Bauer, weitere Bürger
Inhalt: Handwerker, Schüler, Soldaten und weitere Bürger der Stadt feiern den Ostertag vor den Toren der Stadt. Sie unterhalten sich über alltägliche Themen wie Tanzvergnügungen, Rendezvous und das politische Geschehen. Faust tritt mit Wagner hinaus und fühlt die befreiende und belebende Wirkung der Natur und der ausgelassenen Osterstimmung. Die Bürger begegnen Faust mit Respekt und Verehrung. Ein alter Bauer hebt Fausts Dienste und Fähigkeiten als Wissenschaftler und Arzt hervor. Faust ist sich aber der Grenzen seines Tuns bewusst und erinnert sich an die Fehler, die er als Arzt gemacht hat. In dem weiteren Dialog mit Wagner über die Fortschritte der Wissenschaft formuliert Faust das Dilemma seines Daseins: Er sei an die Genüsse der irdischen Welt gebunden und habe gleichzeitig die Sehnsucht, diese zu überwinden, um in eine höhere magische Sphäre einzudringen. Am Ende der Szene tritt ein Pudel hinzu, der ihnen bis in das Studierzimmer folgt. Während Wagner in dem Pudel einen ganz normalen Hund erblickt, erahnt Faust in dem Pudel eine zur Tiergestalt gewordene magische Kraft.
Szene 3: Studierzimmer I
Seite: 37 (V. 1178-1529)
Schauplatz: Fausts Studierzimmer
Zeit: Nach dem Osterspaziergang
Personen: Faust, Mephistopheles (zunächst als Pudel), Geister
Inhalt: Faust ist von der Stimmung des Osterspazierganges noch ganz beglückt und wagt sich mit neuer Energie an die Übersetzung des Johannesevangeliums. Doch gleich die Übersetzung des ersten Verses...