Charakterisierung Wagner

Wagner ist Fausts Famulus, sein Gehilfe bei den wissenschaftlichen Studien. Der Leser erfährt nichts über sein Aussehen und seinen biographischen Hintergrund. Wagner lässt sich nur aufgrund seiner Reden und seines Verhaltens charakterisieren. Auffällig ist, dass er nur zusammen mit Faust in Erscheinung tritt und immer im Dialog mit diesem steht. Damit wird Wagner auch durch die Kontrastierung mit Faust charakterisiert.

Als Faust in der ersten Szene „Nacht“ den Erdgeist zu beschwören versucht, wird Wagner von seinen Ausrufen angelockt und kommt ungerufen in Fausts Zimmer. Dies geschieht mitten in der Nacht, denn Wagner kommt „im Schlafrock und der Nachtmütze, eine Lampe in der Hand“, (Z. 522-523, S. 18), woraus zu schließen ist, dass Wagner ein Zimmer in Fausts Haus bewohnt.

Faust fühlt sich von Wagner gestört und nennt ihn einen „trockene(n) Schleicher“ (Z. 521, S. 18), der sein „schönstes Glück“ (Z. 519, S. 18) zerstöre. Wagner ahnt nichts von der Erscheinung des Naturgeistes, sondern vermutet, dass Faust ein griechisches Trauerspiel vorträgt. Er äußert gleich seine Freude darüber, denn, so führt er aus, die griechische Literatur sei für ihn etwas, womit man sich profilieren könne.

Damit zeigt er ein wichtiges Merkmal seines Charakter: Für Wagner dient Literatur dazu, Eindruck bei seinen Mitmenschen zu hinterlassen. Darum ist für ihn die Kunst der Rhetorik, mit der er seine Zuhörer beeindruc...

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