Analyse

Die Gesamtkomposition des Dramas spielt für die Interpretation eine wichtige Rolle. Aber welches Strukturprinzip verfolgt Goethe genau und warum?  Ist es dem Aufbau des klassischen Dramas nachempfunden oder eher experimentell angelegt? Die Beschäftigung mit diesen Fragen  wird dem Leser einen noch tieferen und aufschlussreicheren Einblick in das Werk ermöglichen. So lassen sich neue Zusammenhänge zwischen Form und Inhalt  erkennen, die in der Analyse äußerst überschaubar und verständlich vermittelt werden.

Für Goethes „Faust I“ ist die Untersuchung des Sprachstils unerlässlich. Dieser wichtigen Aufgabe widmet sich der zweite Teil der Analyse. Goethes Umgang mit verschiedenen Versformen ist vielfältig und virtuos. Aus diesem Grund werden zunächst alle von ihm verwendeten Versarten und ihre Merkmale präzise erklärt. Daraufhin wird genau untersucht, wann Goethe diese Versform einsetzt und warum. Wie bereits anhand der Personencharakterisierungen deutlich wurde, so zeigt sich auch hier, dass Goethe jeder Figur eine bestimmte Versart zuordnet, die je nach Stimmung und Situation changiert. Anhand vieler Textbeispiele wird diese höchst interessante Vorgehensweise sehr anschaulich erklärt.

Goethes „Faust I“ besticht auch durch die Fülle der verwendeten Stilmittel. Diese sind so zahlreich, dass es schwerfallen kann, sie zu sichten und zu ordnen. Trotzdem war eine strukturierte Übersicht hierzu bislang kein Standard im Kanon der Sekundärliteratur. In dieser Analyse wird in tabellarischer Form eine Übersicht über die häufig auftretenden Stilmittel im „Faust I“ vermittelt. Mithilfe von mehreren Textbeispielen und einer kurzen Interpretation der Textstelle kann der Leser optimal nachvollziehen, warum das jeweilige Stilmittel verwendet wird.