Gesellschaftskritik

„Die Leiden des jungen Werther“ beinhaltet handfeste Kritik am Bürgertum und am Adel dieser Zeit. Dabei vertritt Werther durchaus allgemeingültige Kritikpunkte an diesen beiden gesellschaftlichen Gruppen und wendet sich im Text daher auch mit Vorliebe dem einfachen Volk und Kindern zu. Sie verkörpern für Werther ein unverdorbenes und natürliches Gemüt und Verhalten. Daher werden sie im Text wesentlich menschlicher dargestellt. Sie glauben auch zuerst, dass Werther sich einen Scherz mit ihnen erlauben möchte, da eine solche Verhaltensweise damals nicht üblich war.

Die Adligen sind Werther ein Dorn im Auge, da sie ihr Selbstwertgefühl über ihre gesellschaftliche Position definieren und allen anderen Menschen das Gefühl geben, etwas Minderwertigeres zu sein (S. 77). Daher verweigern sie den unter ihnen stehenden Gesellschaftsschichten sogar eine Kommunikation (S. 82–83). Ausnahmen sind der Graf von C.., der Fürst ** und teilweise auch das Fräulein von B.., die sich alle durch ein warmherziges Verhalten gegenüber Werther auszeichnen und darauf die meiste Zeit mehr Wert legen als auf ihren Stand. W...

Der Text oben ist nur ein Auszug. Nur Abonnenten haben Zugang zu dem ganzen Textinhalt.

Erhalte Zugang zum vollständigen E-Book.

Als Abonnent von Lektürehilfe.de erhalten Sie Zugang zu allen E-Books.

Erhalte Zugang für nur 5,99 Euro pro Monat

Schon registriert als Abonnent? Bitte einloggen